So lautet das Urteil der internationalen Agentur für Krebsforschung der WHO. Glyphosat ist das weltweit am meisten verwendete Herbizid und findet sich in unserem Essen, im Urin und auch in der Muttermilch. Der Hersteller Monsanto sieht darin aber kein Problem.
Egal wie stark sich das Umweltbewusstsein hierzulande und über dem Atlantik unterschiedet, der wahrscheinlich größte Unterschied zwischen den USA und Deutschland sehe ich an der grundsätzlichen Herangehensweise. Das Vorsorgeprinzip verpflichtet die deutsche Umweltpolitik eigentlich zum sofortigen Eingriff, sobald bereits ein Verdacht auf eine Gefährdung für Menschen, Tiere oder das Ökosystem besteht. In den USA muss die Schädlichkeit erst einmal nachgewiesen werden.
6000 Tonnen Krebs allein in Deutschland
Jedes Jahr werden in Deutschland 6000 Tonnen an Glyphosat auf Felder oder in Gärten verteilt. Die Aussage der WHO – „Wahrscheinlich Krebs erzeugend für den Menschen“ – über das Herbizid wird hoffentlich heute ein Umdenken bewirken. Noch vor zwei Jahren war davon nämlich noch nichts zu spüren. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfahl der EU-Kommission sogar Glyphosat weiter einzusetzen. Die Aussage damals war die, die leider allzu häufig gegeben wird: „Solange die Grenzwerte nicht überschritten werden, bestehe keine Gefahr“.
Grenzwerte sind Definitionssache
Grenzwerte für Chemikalien sind aber leider Definitionssache. So wurde der Grenzwert für Glyphosat seitens der EU-Lebensmittelkontrollbehörde EFSA einfach um das Hundertfache nach oben gesetzt. Der Grund waren zahlreiche Meldungen von Grenzwertüberschreitungen. Was müssen wir daraus folgern? Sind Grenzwerte nicht einzuhalten, dann verändern wir sie einfach und das Problem ist gelöst?
Wer hat hier das Sagen…?
„Wahrscheinlich Krebs erzeugend für den Menschen“ sollte Verantwortliche aus Politik und Wirtschaft eigentlich wach rütteln. Es handelt sich bei Glyphosat nicht um ein kaum verwendetes Nebenprodukt in kleinen Mengen, sondern um das am meisten verbreitete Herbizid der Welt. Jährlich eine Millionen Tonnen dieser Substanz sind für den Hersteller Monsanto jedoch ein gravierendes Problem. Würde der Umsatzbringer wegfallen, so würde dies sogar bei einem derartigen Riesenkonzern in der Bilanz auffallen.
Nachdem Rückstände von Glyphosat in der Muttermilch und in täglichen Lebensmitteln gefunden wurden, behauptete der Konzern deshalb kurzerhand, dies stelle kein Problem dar. Jetzt sollte die deutsche Umweltpolitik gefragt sein! Das Vorsorgeprinzip zwingt euch eigentlich dazu! Nehmt Glyphosat vom Markt! Der Verdacht auf eine Gefahr ist nachgewiesen: „Wahrscheinlich Krebs erzeugend für den Menschen“