Das Bio-Label Demeter gilt als eines jener mit den höchsten Standards in Deutschland. Wir wollen euch mit diesem Artikel einen kleinen Einblick in die Arbeitsweise von Demeter Höfen und der biologisch-dynamischen Landwirtschaft geben. Dabei zeigt sich ganz von alleine wo die Unterschiede zu eher weniger kritischen Bio-Siegel zu finden sind.
Biodynamische Landwirtschaft
Die Geschichte von Demeter beginnt bereits in den 1920er Jahren. Die Grundlage bildet eine sogenannte biologisch-dynamische Landwirtschaft, welche auf dessen Begründer Rudolf Steiner zurückgeht. Der biodynamische Demeter-Hof versteht sich dabei als individueller Organismus. Somit sollen auch möglichst viele Tier- und Pflanzenarten auf einem Hof gemeinsam gehalten und gepflanzt werden. Diese Artenvielfalt schafft ein stabiles biologisches Gleichgewicht und bildet die Grundlage einer biologischen Kreislaufwirtschaft. So wird der Mist der Tiere auch wieder zum eigenen Dünger. Produkte von nicht auf biodynamische Herstellung setzenden Betrieben sind sehr stark eingeschränkt und der Verzicht von chemischen Pflanzenschutzmitteln versteht sich von selbst.
Der Unterschied zum Ökologischen Landbau
Bis hierhin zeigen biologisch-dynamische Betriebe eine sehr hohe Schnittmenge mit anderen ökologischen Höfen. Zur Bewirtschaftung von biodynamischen Höfen bilden „biologisch-dynamische Präparate“ einen essentiellen Einflussfaktor. So werden als Düngemittel zum Beispiel Jauchen aus Brenneseln oder ähnlichem verwendet und mit normalem Wirtschaftsdünger wie Mist und Gülle gemischt. Der Hintergrund ist eine Harmonisierung der Böden. Glaubt man den Anwendern, so sind in guten Jahren die Erträge dadurch eventuell nicht ganz so gut wie beim normalen ökologischen Landbau, allerdings fällte die Ernte in den schlechten Jahren dadurch besser aus.
Kosmische Rhythmen als Grundlage
Mond und Sonne bestimmen das Wachstum der Pflanzenarten. Im biodynamischen Landbau wird auch das Arbeiten auf Mondphasen und Planetenkonstellationen abgestimmt. Das betrifft nicht nur die Aussaat und die Ernte, sondern zieht sich bis zur Unkrautkontrolle. Auch spielen Tages- und Nachtzeiten eine Rolle bei verschiedenen Arbeiten auf dem Hof.
Die Wissenschaft über biodynamischen Landbau
Untersuchungen zu biodynamischen Höfen im Verhältnis zu ökologischen oder konventionellen und deren Böden haben ergeben, dass besonders die Bodenfruchtbarkeit anderen Anbauformen deutlich voraus ist. Das gilt auch für den Besatz mit wichtigen Bodenlebewesen wie Regenwürmer oder Mikroorganismen. Speziell dem Einsatz der biodynamischen Präparate wird dies zugeschrieben.
Die Anpassung an kosmische Rhythmen und die daraus vermeintlich zu gewinnenden Vorteile gelten jedoch in aller Regel als nicht beweisbar.
Demeter – ein Fazit
Man kann zu der eher spirituellen Seite von Demeter stehen wie man möchte. Selbst wenn keine positiven Effekte auf unseren Körper dadurch generiert werden, so werden entsprechende Praktiken aber auf keinen Fall schaden. Was man den Betreibern von Demeter-Höfen jedoch unweigerlich zugestehen muss, ist ein ganzheitlicher ökologischer Gedanke hinter der Produktion von ihren Lebensmitteln. Es werden alle chemischen und gentechnisch veränderten Einflüsse strengstens abgelehnt und damit eine sehr ursprüngliche Form der Landwirtschaft mit viel Liebe zur Natur gelebt.