Wusstest du, dass wir mittlerweile Weltmeister im Sitzen sind? Nicht unbedingt ein Titel, auf dem wir uns ausruhen sollten! Denn häufiges Sitzen zieht langfristig ernsthafte Konsequenzen nach sich, wie Übergewicht, Herzkrankheiten und psychische Beschwerden. Um dem entgegenzuwirken, erklären wir dir in diesem Artikel, wie sich langes Sitzen vermeiden lässt und wie du zu einem gesünderen Lebensstil findest.
Bestandsaufnahme
Das Resultat des DKV-Reports 2021 zeigt, dass nur jedem 9. Bürger ein gesunder Lebensstil zugeschrieben werden kann. An der Studie nahmen insgesamt 2800 Teilnehmer ab einem Alter von 18 Jahren teil. Das sind umgerechnet auf jedes Bundesland ca. 200 Personen. Die Probanden wurden zu den Themen Alkoholkonsum, Rauchen, Stresslevel, Ernährung und körperliche Aktivität befragt. Zieht man den Report von 2010 heran, fällt auf, dass ein Negativtrend zu verzeichnen ist. Zu dem Zeitpunkt führten 19 % ein gesundes Leben. Im Jahr 2018 waren es zumindest noch 16 %.
Gründe für einen ungesunden Lebensstil
Ursachen hierfür sind in erster Linie vermehrtes Sitzen und zu viel Stress. Die Altersgruppe der jungen Erwachsenen ist in dieser Disziplin Spitzenreiter. Der deutsche Durschnitt schafft es inzwischen auf eine Sitzdauer von 8 ½ Stunden pro Tag. 18 – 29-Jährige bringen es sogar auf beunruhigende 10,5 Stunden täglich. Das ist das bisher höchste bekannte Ergebnis! Der Hauptgrund dafür ist die Arbeit im Homeoffice.
Da der Job oder das Studium in Zeiten von Corona oftmals in die eigenen vier Wände verlegt wird, findet noch weniger Bewegung statt als zuvor. Wo vorher der Arbeitsweg und der Gang zur Mittagspause üblich waren, wechselt man jetzt häufig nur von Büro ins Bad oder in die Küche.
Im Zeitalter der Elektromobilität
Wenn das schon alles wäre… Wir sitzen nicht nur den Großteil des Tages am Schreibtisch, sondern machen es uns auch in Sachen Fortbewegungsmittel bequem. Die Entwicklung der Elektromobilität führt dazu, dass wir unser immer weniger körperlich betätigen. Was positiv für die Umwelt ist, wirkt sich auf die menschliche Biologie eher negativ aus. Selbst wenn das Angebot an E-Bikes, E-Scooter und Elektroautos zunimmt, solltest du das wichtigste Fortbewegungsmittel nicht vergessen – deine eigenen Füße.
Mehr Bewegung im Arbeitsalltag
Es lohnt sich bereits vor der Arbeit eine kleine Runde zu gehen oder ein paar Rückenübungen zu machen. Bewege dich auch zwischendurch so gut es geht und kombiniere deine Mittagspause mit einem Spaziergang. Hast du schon mal an einen verstellbaren Schreibtisch gedacht? Auch im Stehen lässt sich wunderbar ein Meeting abhalten oder telefonieren.
Aktivität im Alltag bedeutet nicht, den ganzen Tag nur zu sitzen und nach Feierabend schnell eine kurze Trainingseinheit zu absolvieren. Klar, ist das besser als nichts, aber wenn du vorher 8 – 10,5 Stunden inaktiv warst, verlangt dein Körper nach mehr. Statt es dir also nach Arbeitsschluss auf dem Sofa bequem zu machen, setze auf aktive Entspannung. Yoga ist beispielsweise eine wunderbare Möglichkeit, um sich gleichzeitig zu bewegen und zu entspannen. 😊
Fazit: Energiebündel statt Couchpotato
In der heutigen Zeit bewegen wir uns immer seltener. Dafür verbringen wir umso mehr Zeit am Schreibtisch. Das führt dazu, dass der Stressspiegel steigt und physische und psychische Beschwerden zunehmen. Die Entwicklung der Elektromobilität trägt zusätzlich dazu bei, dass wir von unserer Körperkraft immer weniger Gebrauch machen. Dabei ist neben einer gesunden Ernährung Bewegung das A & O, damit wir gesund und fit bleiben. Auch Stress, Rauchen und Alkohol spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle und beeinträchtigen die Gesundheit.
Hand aufs Herz: Wie gut schätzt du deinen Gesundheitszustand ein? Wann bist du zuletzt 10.000 Schritte gegangen? Wann gab es einen Tag ohne Stress und Überstunden? Wann hast du dir das letzte Mal eine gesunde frische Mahlzeit gekocht? Hinterfrage deinen Lebensstil und sei ehrlich mit dir, denn nur dann kannst du auch nachhaltig etwas verändern!