57 Prozent der Lebensmittel-Emissionen sind auf tierische Produkte zurückzuführen und nur 29 Prozent auf pflanzliche Produkte, das hat eine neue Studie ergeben. Zudem wird ein Großteil der weltweiten Ackerfläche genutzt, um Viehfutter herzustellen – und nur 13 Prozent werden für pflanzliche Lebensmittel verwendet.
Ein Drittel der Treibhausgase entfallen auf die Lebensmittelindustrie
Pro Jahr werden 17,3 Milliarden Tonnen Treibhausgase in der Lebensmittelproduktion ausgestoßen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die in Nature Foods veröffentlicht wurde. Dieser Berechnung zufolge ist die globale Lebensmittelproduktion für ein Drittel der Treibhausgase, die der Mensch ausstößt, verantwortlich. 57 Prozent der Lebensmittel-Emissionen sind auf tierische Produkte zurückzuführen, pflanzliche Lebensmittel sind für 29 Prozent der Lebensmittel-Emissionen verantwortlich.
Bei der Herstellung von tierischen Produkten werden also doppelt so viele Treibhausgase ausgestoßen wie bei der Herstellung von pflanzlichen Produkten. Die restlichen 14 Prozent entfallen auf Gummi und Baumwolle, diese hatten die Forschenden einbezogen, da sie zur Landnutzung beitragen.
Rind und Reis
Für welche Lebensmittel werden die meisten Treibhause ausgestoßen? Ein Viertel der Treibhausgase, die auf unsere Ernährung zurückzuführen sind, entstehen durch die Rinderzucht. Darauf folgen Reis mit 12 Prozent, Kuhmilch mit 8 Prozent und Schweinefleisch mit 7 Prozent. Mit Reis fallen die zweitmeisten Emissionen überraschenderweise auf ein pflanzliches Lebensmittel. Denn beim Anbau auf den gefluteten Reisfeldern entstehen große Mengen des starken Treibhausgases Methan und es werden fast achtmal so viel Kilogramm Reis wie Rind gegessen.
Ein Beispiel veranschaulicht, dass auf Kilogramm gerechnet deutlich mehr Treibhausgase ausgestoßen werden, um tierische als um pflanzliche Lebensmittel zu produzieren: Um ein Kilogramm Weizen herzustellen, werden 2,5 Kilogramm Treibhausgase ausgestoßen, während für einen Kilogramm Rindfleisch 70 Kilogramm Treibhausgase emittiert werden. Weizen ist nach Reis das Lebensmittel, das für die zweitmeisten pflanzlichen Emissionen verantwortlich ist.
77 Prozent des Ackerlands werden für tierische Produkte benötigt
Ein Großteil der weltweiten Ackerfläche wird genutzt, um Viehfutter herzustellen – und wird nicht für den Menschen verwendet: Einer Schätzung der Studie zufolge werden 13 Prozent der Ackerfläche bewirtschaftet, um pflanzliche Lebensmittel herzustellen. Dagegen werden 77 Prozent genutzt, um tierische Lebensmittel herzustellen, in diesen Wert sind Weideland und das Land, auf den Viehfutter angebaut, mit eingerechnet. Die restlichen zehn Prozent werden für andere Produkte wie Baumwolle, Gummi und Tabak benutzt.
„Alle diese Dinge kombiniert, ergeben sehr große Emissionen“, erklärt Xioaming Xu, der Hauptautor der Studie. „Um mehr Fleisch zu produzieren, muss man die Tiere auch mehr füttern, was wiederum mehr Emissionen generiert. Man braucht mehr Biomasse, um die Tiere zu füttern, um wiederum dieselbe Menge an Kalorien zu bekommen. Das ist nicht sehr effizient“.
Für die Studie wurden Daten aus mehr als 200 Ländern für 171 Nutzpflanzen und 16 tierische Erzeugnisse berücksichtigt. Diese stammen aus dem Jahr 2010, weil das den Forschenden zufolge der jüngste Zeitraum ist, für den alle erforderlichen Daten verfügbar waren.