Nicht nur, wer schwanger ist, sollte auf Alkohol verzichten, sondern auch, wer es werden will. Das rät eine britische Studie, der zufolge die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, bei starkem Alkoholkonsum um fast zwei Drittel sinkt.
Schon bei drei Gläsern die Woche sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis stark
Trinkt eine Frau zum Zeitpunkt des Eisprungs viel Alkohol (mehr als sechs Gläser die Woche), verringert sich die Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis um 61 Prozent, verglichen mit einer Frau, die keinen Alkohol trinkt. Auch mäßiger Alkoholkonsum (drei bis sechs Gläser pro Woche) senkt die Chance auf eine Schwangerschaft um 44 Prozent. Das ist das Ergebnis einer britischen Studie, die in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Human Reproduction veröffentlicht wurde.
Die Studienautorin Kira Taylor, Professorin an der Universität Louisville, erläutert ihren Befund wie folgt: „Wenn wir davon ausgehen, dass eine gesunde, nicht trinkende Frau während eines Menstruationszyklus mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 25 Prozent schwanger wird, dann würden von 100 Frauen etwa 25 Nichttrinkerinnen in einem Zyklus schwanger werden. Unter moderaten Trinkerinnen wären es etwa 20 und nur 11 unter starken Trinkerinnen. Die Wirkung von moderatem Trinken während der zweiten Zyklushälfte ist ausgeprägter, dann würden nur etwa 16 Frauen, die moderat trinken, schwanger werden.“
Nur ein Zusammenhang, kein Beweis
An der Studie hatten 431 Frauen im Alter zwischen 19 und 41 Jahren teilgenommen, bis zu 19 Menstruationszyklen gingen als Datenbasis in die Studie ein. Das ist eine kleine Stichprobe, daher betont die Studienautorin, dass die Zahlen als grobe Schätzung angesehen werden sollten. Die Studie zeigt lediglich einen Zusammenhang von Alkoholkonsum und verringerter Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden. Alkohol als eine Art flüssiges Verhütungsmittel zu benutzen, hält die Studienautorin für kein gute Idee: Denn selbstverständlich könne auch wer stark trinkt, schwanger werden.