Selbst der Ministerin für Ernährung und Landwirtschaft gehen die Beschränkungen der Lebensmittelwerbung nicht weit genug. Allein das sollte Bände sprechen. Ganz zu schweigen von Ärzteverbänden und Verbraucherschutzorganisationen, sie wissen was aus freiwilligen Selbstverpflichtungen der letzten Jahre resultierte – nicht viel bis gar nichts. Die einzigen, die nichts ändern wollen sind die Lebensmittelwirtschaft und Marketingunternehmen – verständlicherweise!
Selbstverpflichtungen bringen nichts
Wissenschaftler haben beobachtet, dass bisher aufgrund der freiwilligen Selbstverpflichtung nichts passiert ist und diese wirkungslos verpufft. Glaubt man den Aussagen der Lobbyisten des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft, so bringen jedoch auch Werbeverbote nichts. Scheinbar ist alles was man machen könnte wirkungslos, kommt einfach nur darauf an wen man fragt.
Dabei leiden aber Jahr für Jahr immer mehr Kinder an Übergewicht und anderen darauf aufbauenden Krankheiten. Inzwischen zeigen sich immer mehr Fälle von Diabetes und ähnlichem bereits im Kindesalter. Ohne Zweifel ist die Werbung für ungesunde Produkte ein entscheidender Hebel an dem man ansetzen könnte. Sie ist es, welche Bedürfnisse weckt und die Wünsche der Kinder nährt.
Die öffentliche Rüge
Es gibt einen Werberat, der in Deutschland die Einhaltung der freiwilligen Regeln kontrollieren soll. Es ist jedoch fast unmöglich die Masse an Werbung auch in der Tat zu kontrollieren. So schaffte es der Werberat in der Tat letztes Jahr 12 Mal einzuschreiten und zu seinem größten Druckmittel zu greifen: Die öffentliche Rüge!
Ja, genau! Das Einzige was der Werberat als Kontrollinstrument tun kann ist den Zeigefinger zu heben und darum zu bitten, die entsprechende Werbung zu unterlassen. Kein Konzern lässt sich davon wahrscheinlich wirklich ernsthaft beeindrucken. Zumal der Werberat selbst seitens der Werbebranche eingesetzt wird und mit Sicherheit nicht die Hand beißen wird, die ihn füttert.
Selbst Klöckner will (nicht)
Sogar unsere Bundesministerin Frau Klöckner, welche gelinde gesagt als sehr unternehmensfreundlich bekannt ist, sagte Februar diesen Jahres: „Ich meine, hier sind weiter gehende Beschränkungen notwendig. „Werbung darf Kinder nicht dazu verleiten, sich ungesund zu ernähren.“
Da stellt sich die Frage, warum ändert sie dann nichts daran? Wenn nicht sie, wer dann? Es scheint wohl auch in diesem Fall so zu sein, dass nach vorne viel und gerne geredet wird, eigentlich aber de facto nichts passiert.
Wenn die Politik eine gesunde Ernährung unserer Kinder wirklich wichtig wäre, dann könnte sie handeln. Es gibt Länder die haben das mit unglaublichem Erfolg vorgemacht. Bestes Beispiel ist wohl Chile!