Irgendwo hat man es schon gehört: Topinambur! Aber so richtig viel können die meisten Menschen damit nicht anfangen. Nur sehr wenige haben es bisher gegessen. Es schaut irgendwie aus wie Kurkuma oder auch Ingwer, hat aber eher was von der Kartoffel. Gerne würde ich ein klein wenig Licht ins Dunkel der Topinambur-Knolle geben. Es ist ein lange Zeit fast vergessenes Gemüse, welches langsam wieder in ausgesuchten Supermärkten und auch auf dem Wochenmarkt auftaucht.
Als Delikatesse in Vergessenheit
Es gab einmal Zeiten, da war Topinambur in aller Munde. Die Franzosen brachten die Knolle im 17. Jahrhundert aus Mexico mit nach Europa, wo sie bald als Delikatesse galt. Es dauerte aber nicht lange, da lief die Kartoffel dem Topinambur den Rang ab, so dass sie fast nirgends mehr zu finden war.
Das hat sich inzwischen zum Glück wieder geändert. Denn im Vergleich zur Kartoffel hat Topinambur auch ein paar Vorteile, so ist die Haut sehr fein und dünn, weshalb man das Gemüse nicht schälen muss. Außerdem gibt es die Knolle in allen möglichen Farben, was immer einen interessant aussehenden Teller garantiert. Das ist zwar kein Alleinstellungsmerkmal, da zieht Topinambur aber immerhin mit der Kartoffel gleich. Zwar findet man auch hier meist weiß-gelbliche Sorten, es gibt sie aber auch in hellbraun, bläulich oder violett. Gekocht schmeckt es dann leicht süß und nussig – in meinen Augen besser sogar als Kartoffeln. Was an daraus alles machen kann, das erfahrt ihr gleich.
Topinambur vs. Kartoffel
Außerdem lässt sich Topinambur super einfach im Garten kultivieren. Er hat kaum Ansprüche an seine Umgebung und ist damit sehr pflegeleicht. Je nachdem wann man pflanzt, kann dann zwischen Oktober und Mai geerntet werden. Man sollte aber bedenken, dass Topinambur nicht unbedingt sehr frostsicher ist. Während Kartoffeln locker auch mal deutliche zweistellige Minusgrade aushalten ist bei Topinambur bei etwa Minus 5 Grad Schluss.
Lagern lässt er sich aber wieder genauso einfach wie Kartoffeln. Einfach trocken, dunkel und kühl aufbewahren und Topinambur hält über Monate hinweg. Das macht ihn auch zur perfekten Frucht für Selbstversorger.
Wenn du aber nicht weißt, was du damit anfangen sollst, dann mach ich es dir hiermit ganz einfach: Alles was du aus Kartoffeln machen kannst, dass funktioniert auch mit Topinambur. Dadurch, dass die Knolle leicht süßlich schmeckt passt sie sogar richtig gut zu fruchtigem Obst. Im Prinzip gibt es kaum Lebensmittel, die man nicht mit Topinambur verarbeiten kann.
Viele Namen ein Topinambur
Man könnte jetzt auch meinen, dass Topinambur mit der Kartoffel verwandt ist, das stimmt allerdings nicht. Es ist ein Korbblütler, ähnlich wie Sonnenblumen. Das bringt ihr tatsächlich auch den Beinamen Knollensonnenblume oder auch Erdsonnenblume ein. Das sind aber nicht die einzigen Namen unter denen man Topinambur finden kann, die sind fast so vielfältig wie die Verwendungsmöglichkeiten. Die Knolle wird nämlich auch Erdbirne, Jerusalem-Artischoke, Indianerknolle, Ewigkeitsknolle, Erdtrüffel und Erdartischoke genannt. Wahrscheinlich gibt es auch noch einige weitere Namen, die ich bei meiner Recherche jetzt nicht gefunden habe. 😛
Es lohnt sich auf jeden Fall dem Topinambur mal eine Chance zu geben. Nicht nur beim Einkauf, vielleicht auch als kleines Beet im Garten. Als Dank erwarten einen aus jeder gepflanzten Knolle etwa 30 neue. Das sollte doch ein guter Anreiz sein 😉