Vitamin D nimmt unter den Vitaminen eine ganz besondere Stellung ein, da es nicht nur über die Nahrung, sondern auch mit Hilfe von Sonnenlicht aufgenommen werden kann, daher wird es auch das Sonnenvitamin genannt. Viele Menschen leiden besonders im Winter unter einem Mangel an Vitamin D. Welche Folgen das haben kann und was du sonst noch alles über Vitamin D wissen solltest, erfährst du hier.
Was ist Vitamin D?
Vitamin D ist eine Bezeichnung für eine Gruppe, welche zu den vier fettlöslichen Vitaminen gehört. Die wichtigsten Vertreter sind das Vitamin D3 (Cholecalciferol) und das Vitamin D2 (Ergocalciferol). Vitamin D kann zwar über die Nahrung aufgenommen werden, aber der größte Teil wird im Körper durch Sonnenbestrahlung der Haut selbst gebildet. Wie wirksam die UV-B-Strahlung für die Eigensynthese der Vitamin D-Bildung ist hängt von verschiedenen Faktoren wie der Hautbeschaffenheit, Tages- und Jahreszeit ab.
Wofür benötigt der Körper Vitamin D?
Die wichtigste Funktion von Vitamin D ist die Beteiligung am Knochenstoffwechsel, da es nicht nur die Aufnahme von Kalzium und Phosphat, sondern auch den Einbau der Mineralstoffe in die Knochen fördert. So bleiben die Knochen hart und widerstandsfähig. Zudem ist Vitamin D unter anderem wichtig für die Zähne, eine normale Muskelfunktion und die Zellteilung.
Wo ist Vitamin D enthalten?
Der Mensch nimmt normalerweise ca. 80 – 90 % des benötigten Vitamin D über die körpereigene Synthese mit Hilfe der UV-B-Strahlung auf. Nur wenige Lebensmittel enthalten Vitamin D. Verhältnismäßig reich sind tierische Lieferanten wie Innereien, fetter Seefisch und Eier und als pflanzlicher Lieferant Speisepilze wie Champignons.
Wie hoch ist der Bedarf an Vitamin D?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat einen Schätzwert von 20 µg Vitamin D am Tag (ab einem Alter von 1 Jahr) für die Aufnahme an Vitamin D über die Nahrung herausgegeben. Dabei muss bedacht werden, dass die Ernährung nur ca. 10 – 20 % der gesamten Zufuhr ausmacht und der Großteil an Vitamin D über die Eigensynthese hergestellt wird. Der Schätzwert bezieht sich darauf, dass keine körpereigene Vitamin D-Bildung stattfindet. Zudem empfiehlt die DGE in den Monaten von März – Oktober, in denen eine Vitamin D-Synthese stattfinden kann, täglich, je nach Hauttyp, 10 – 25 min Sonnenlichtbestrahlung (Gesicht, Hände und Teile von Beinen und Armen). Regelmäßige Besuche im Solarium werden aufgrund des erhöhten Hautkrebsrisikos nicht empfohlen.
Ist die Einnahme von Vitamin D-Supplementen sinnvoll?
Neben der Aufnahme über die Nahrung oder der Sonneneinstrahlung besteht auch noch die Möglichkeit Vitamin D in Form von Supplementen wie Vitamin D-Tabletten oder Vitamin D-Tropfen aufzunehmen. Jedoch sollte zu Vitamin D-Präparaten nur bei einem nachgewiesenen Mangel gegriffen werden, wenn die natürliche Aufnahme nicht ausreichend ist. Es empfiehlt sich die Einnahme von Vitamin D-Supplementen, egal in welcher Form, immer zuvor mit einem Arzt zu besprechen.
Folgen eines Vitamin D-Mangels
Bei Säuglingen und Kindern kann ein Vitamin D-Mangel schwere Folgen haben. Auswirkung kann die Erkrankungen Rachitis sein, sie bezeichnet eine unzureichende Mineralisierung der Knochen, welche sie weich und das Skelett verformbar macht. Auch im Erwachsenenalter kann ein Mangel an Vitamin D zu einer Störung des Knochenstoffwechsels führen und Osteoporose begünstigen. Zudem können mögliche Symptome für einen Vitamin D-Mangel Depressionen, Haarausfall, Muskel- und Gliederschmerzen, Migräne und eine erhöhte Infektanfälligkeit sein.
Folgen einer Vitamin D-Überdosis
Auch eine Überdosierung von Vitamin D ist möglich, jedoch nicht durch erhöhte Sonneneinstrahlung, sondern nur durch unsachgemäßen Gebrauch von Vitamin D-Supplementen. Symptome einer Vitamin D-Vergiftung sind schwere Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Appetitlosigkeit oder im schlimmsten Fall Herzrhythmusstörungen, Nierenschädigungen, Nierensteine, Bewusstlosigkeit bis hin zum Tod. Aus diesem Grund sollten niemals, außer auf ärztliche Anordnung, hochdosierte Vitamin D-Präparate eingenommen werden.