Es geht schnell, es ist einfach und meistens auch relativ preiswert. Um dem wöchentlichen Einkauf zu entgehen oder den kleinen Hunger unterwegs zu stillen, greifen immer mehr Menschen zu schnellen Gerichten. Auf dem Markt tauchen für ebenjenes Bedürfnis nach und nach unzählige, gesunde Alternativen auf, die die etablierten Fast-Food-Ketten aber wahrscheinlich noch lange nicht ersetzen werden. Noch immer haben die allseits bekannten, meist amerikanischen Flaggschiffe einen riesigen Kundenkreis. Und das obwohl mittlerweile wohl jedem klar sein dürfte, dass durch einen solchen Schnellimbiss nicht nur überschüssige Kalorien schneller wieder da sind als der angebratene Burger-Pattie, sondern auch die innerkörperliche Gesundheit leiden muss.
Darum ist Fast Food ungesund
Natürlich ist ein Hauptgrund für die schädliche Wirkung von Fast Food und auch anderen Fertiggerichten, dass sie nicht frisch zubereitet werden und deshalb in Sachen Nährwert nachlassen. Abgesehen davon mangelt es aber auch an Mineral- und Ballaststoffen sowie Vitaminen. Konsumiert man regelmäßig Tiefkühlpizza, Fertigburger und Co, wird man nach einiger Zeit körperliche Einschränkungen feststellen: Herzflattern, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Verstopfung, Konzentrationsschwächen und allgemeiner Energiemangel gelten als Folgebeschwerden dieser unausgewogenen Ernährung.
Das Institut für angeborene Immunität der Uni Bonn, um Direktor Prof. Dr. Eicke Latz, fand zudem heraus, dass verarbeitete Lebensmittel unser Immunsystem nachhaltig schädigen können. Genauer gesagt: Unser Immunsystem reagiert auf Fast Food, ähnlich wie bei Krankheitserregern, mit einer Entzündung. Anders als bei einer bakteriellen Infektion, die in der Regel nach kurzer Zeit abklingt, beschäftigen regelmäßige Bestellungen bei Schnellimbissen den Körper dauerhaft. „Fast Food führt also dazu, dass der Körper rasch eine riesige schlagkräftige Kampftruppe rekrutiert“, erklärt Prof. Dr. Joachim die Problematik mit symbolischen und zugleich beängstigenden Worten.
Welche Langzeitfolgen hat der Fast-Food-Konsum?
Die Wissenschaftler der Universität Bonn fanden zudem heraus, dass unser Immunsystem eine Art Gedächtnis bildet, dass durch eine ungesunde Ernährung umprogrammiert werden kann. Mit anderen Worten heißt das, dass wir durch oft wiederkehrende Entzündungen damit rechnen müssen, dass man generell schneller und öfter krank wird. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass auch die Aggressivität des Immunsystems zunimmt und das Risiko für chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Arteriosklerose steigt.
„In den letzten Jahrhunderten ist die durchschnittliche Lebenserwartung in den westlichen Ländern stetig gestiegen. Dieser Trend wird gerade erstmalig durchbrochen: Wer heute geboren wird, wird im Schnitt vermutlich kürzer leben als seine Eltern. Falsches Essen und zu wenig Bewegung dürften daran einen entscheidenden Anteil haben“, sagen die Forscher. Ein Trend, der viele von uns zum Nachdenken anregen sollte. Welchen Wert hat unsere Gesundheit für uns? Würde es sich nicht doch lohnen, sich körperlich zu Betätigen anstatt 40 Stunden pro Woche sitzend in einen Bildschirm zu starren? Und selbst wenn man einen Bürojob hat, sollte man sich dann nach Feierabend auf die Couch setzen oder für die eigene Gesundheit die Sportschuhe schnüren? Abgesehen von der Bewegung hat jeder zumindest die Möglichkeit, mit weniger Fast Food und einem Umstieg auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung den ersten, vergleichsweise leichten Schritt in ein längeres Leben zu machen.