Von Amaranth über Chia bis Quinoa – Superfood steht gerade groß im Trend und beeindruckt die Massen. Während viele Pseudogetreidesorten mittlerweile auch in Deutschland bereits alte Bekannte darstellen, erscheint nun aber noch ein neuer Alleskönner auf der Liste: Canihua. Die kleinen Körnchen in schokoladigem Braunton überzeugen durch wertvolle Inhaltsstoffe und begeistern zudem durch ihren süßlichen, nussigen Geschmack vor allem auch die Naschkatzen.
Woher kommt Canihua?
Wie auch Quinoa zählt Chaniua zu den Fuchsschwanzgewächsen. Seit mehr als fünf Jahrtausenden werden die kleinen Samen auf den südamerikanischen Hochebenen – genauer gesagt in Peru und Bolivien – kultiviert. So waren die Körner bereits bei den Azteken und Inkas als Grundlage für ein königliches Mahl bekannt und nicht für das normale Volk bestimmt. Nur der Herrscher durfte das gegen Wind und Wetter resistente und dadurch als besonders kämpferisch gefeierte Canihua genießen. Etwas später kamen die Samen dann allerdings in ganz Südamerika regelmäßig auf den Tisch und boten eine hervorragende Grundzutat für vielerlei Lebensmittel.
Wie kann man Canihua zubereiten?
Die Zubereitungsformen von Canihua sind sehr vielseitig. Dabei eignen sich die süßlich schmeckenden Körnchen, deren Geschmack stark an Schokolade erinnert, optimal für Schleckermäuler und können als Müsli-Topping oder zur Verfeinerung von Backwaren verwendet werden. So lassen sich die Samen aufgrund ihrer geringen Größe perfekt in der Getreidemühle mahlen. Das entstehende Mehl kann anschließend als Backzutat verwendet werden. Egal ob bei Kuchen, Pfannkuchen oder auch Brot – das feine Canihua-Mehl ist einfach in jeden Backteig unterzurühren. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Körnchen vor dem Mahlen anzurösten und anschließend als süßlichen Brei zu verzehren. Dies stellt auch die traditionellste südamerikanische Zubereitungsform dar.
Doch auch bei herzhafteren Gerichten kann Canihua Anwendung finden. Durch sein nussiges Aroma kann es ideal zum Abschmecken von Gemüsepfannen, Suppen oder auch als Salat-Topping eingesetzt werden. Dabei ist die Zubereitung der Körnchen ähnlich simpel wie bei Quinoa: die Canihua-Körnchen einfach mit der dreifachen Menge an Wasser rund 20 Minuten köcheln lassen. Anschließend noch rund 10 Minuten ohne erneute Hitzezufuhr quellen lassen. Sobald die Samen das gesamte Wasser aufgenommen haben, sind sie servierfertig.
Gesunde Nascherei gefragt? Auch hier eignet sich Canihua optimal. So stellen die Samen eine gute Popcorn-Alternative dar, da sie genau wie Maiskörner bei Hitze aufpoppen und sich in eine leckere Nascherei verwandeln. Der gesunde Knabber-Snack für die Couch ist also gesichert.
Ebenso als gesunder Ersatzstoff dienen die Körner außerdem auch bei Getränken: aus etwas Canihua-Mehl übergossen mit heißer Milch lässt sich ein toller Kakao zaubern.
Wie gesund ist Canihua?
Canihua gehört zu den Pseudogetreidesorten und ist dabei reich an Folsäure, Magnesium, Zink und Eisen. Darüber hinaus enthalten die Körnchen alle essentiellen Aminosäuren und eine Vielzahl leicht verdaulicher pflanzlicher Eiweiße. So gilt Canihua als sehr ausgewogenes und naturbelassenes Produkt mit einer großen Menge an Nährstoffen und ist dadurch insbesondere auch für Veganer interessant. Da es zudem gluten-, laktose- und sojafrei sowie ohne Ei ist, können außerdem auch Allergiker zu den kleinen schokobraunen Körnchen greifen.
Zudem überzeugt das Pseudogetreide durch einen hohen Anteil an Kohlenhydraten (> 50 %) und gilt dadurch als optimaler Energiespender. Gerade Sportler wählen deshalb nicht selten einen Canihua-Riegel als Snack für Zwischendurch. Hier sorgt der hohe Ballaststoffgehalt außerdem für eine langsame Aufnahme der Kohlenhydrate, was das starke Ansteigen des Blutzuckerspiegels verhindert und somit Heißhunger vermeidet.
Doch Achtung: Durch die beachtliche Menge an Kohlenhydraten (ca. 377 Kalorien auf 100 Gramm) ist Canihua ziemlich kalorienreich – auch wenn es dabei rund ein Drittel weniger Fett als Schokolade und nur knapp 3 g Zucker hat.
Wo kann ich Canihua kaufen?
Während Quinoa mittlerweile in das Repertoire nahezu aller Supermärkte aufgenommen wurde, gibt es für Canihua in unseren Breiten aktuell noch wenige Anbieter. So kann man die Körner nur in vereinzelten Bio-Läden bekommen oder im Internet kaufen. Weiter verbreitet als das Rohprodukt selbst sind in Bio-Supermärkten aber häufig bereits Lebensmittel wie Brot, Kuchen oder auch Pops, in denen Canihua verarbeitet wurde.
Fazit
Canihua – die glutenfreien Wunderkörner aus den Anden – sind hierzulande stark auf dem Vormarsch. So begeistern die Samen durch eine Menge gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe ebenso wie durch eine große Vielfalt an Zubereitungsformen. Dabei finden die Körnchen aufgrund ihres süßlich-nussigen Geschmacks insbesondere auch Fans unter den gesundheitsbewussten Naschkatzen.
Du möchtest dich zunächst vorsichtig an die ungewohnten schokobraunen Samen herantasten? Dann besuche doch bei Gelegenheit den nächsten Bio-Laden und probier einfach erstmal einen Riegel oder ein Päckchen Müsli mit der ausgefallenen Zutat aus. Und du wirst sehen, der Geschmack ist wirklich beeindruckend und macht Lust auf mehr!