Hülsenfrüchte, umgangssprachlich auch oft Hülse genannt, sind die Streufrüchte der sogenannten Leguminosen, einer der artenreichsten Pflanzenfamilien. Zum Verzehr oder Kochen nutzt man aber in der Regel nicht die Früchte selbst, sondern lediglich die Samen. Wegen des hohen Eiweißgehaltes sowie relativ großen Erträgen auf vergleichsweise kleinen Flächen, sind Hülsenfrüchte ein elementarer Bestandteil der menschlichen Ernährung. Vor allem in der vegetarischen und veganen Küche sind sie nicht wegzudenken. Zu den wichtigsten Hülsenfrüchten zählen dabei unter anderem Erbsen, Erdnüsse, Kichererbsen, Linsen, Bohnen, Platterbsen sowie Lupinen und Sojabohnen.
Was macht Hülsenfrüchte so besonders?
Hülsenfrüchte sind wahre Vitaminbomben. Vor allem enthalten sie die für den Menschen unverzichtbaren B-Vitamine, die zu den wichtigsten Nährstoffen überhaupt zählen, da sie die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns positiv beeinflussen. Außerdem helfen B-Vitamine dem Körper rote Blutkörperchen zu bilden und sind zudem beim Ablesen genetischer Codierungen beteiligt, wodurch ein bestmöglicher Ablauf diverser Prozesse gewährleistet werden kann.
Das war aber längst noch nicht alles: Hülsenfrüchte helfen nicht nur die individuelle Gesundheit zu erhalten, sondern können durch ihre pflanzlichen Proteine und Ballaststoffe ebenso den Blutzucker und Cholesterinspiegel senken. Neben Hülsenfrüchten wie Bohnen, Linsen und Kichererbsen, gelten auch Obst, grünes Blattgemüse und Vollkorngetreide als gute Vitamin-B-Lieferanten, die auch für Veganer und Vegetarier zugänglich sind. Problematisch ist jedoch das sogenannte Vitamin B12, das hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln wie Fisch, Fleisch, Eiern und Milchprodukten zu finden ist. Wer gänzlich auf tierische Produkte verzichtet, kann alternativ zu Seetang oder Shitake-Pilzen greifen, die jeweils geringe Mengen B12 enthalten. Notfalls sollte man bei einem Mangel über Ergänzungsmittel nachdenken. Auch von einem potenziellen B12-Mangel betroffen sind ältere Menschen, weil der Darm die Fähigkeit zur Aufnahme des Vitamins zunehmend verliert, wodurch Symptome wie Reizbarkeit, Müdigkeit, Schwäche, neuropathische Schmerzen oder kognitive Beeinträchtigungen auftreten können. Generell gilt bei Mängeln jeglicher Art aber ein klärendes Gespräch mit dem Arzt zu suchen, da es bei einer zu hohen Dosis von Vitamin B12 ebenfalls zu Angstzuständen oder Überstimulationen kommen kann.
Beispiele für Gerichte mit Hülsenfrüchten
Die einfachste Variante Hülsenfrüchte zu sich zu nehmen ist sicherlich die rohe Aufnahme, wozu sich zum Beispiel Nüsse gut eignen. Bei Linsen bietet sich unterdessen an, sie in Form einer Suppe zuzubereiten, während Bohnen oft in einen Salat integriert werden. Darüber hinaus gibt es auch Nudeln, deren Teig aus Bohnenmehl statt Weißmehl gefertigt wird. Wer aus Angst vor Blähungen eine Abneigung gegenüber Hülsenfrüchten entwickelt hat, dem sind Linsen empfohlen. Diese bilden die wenigsten Gase und werden vom Körper am besten verdaut.