Der Nährstoffgehalt unserer Lebensmittel sinkt in den letzten Jahren rapide ab. Dieses Phänomen ist weltweit zu beobachten und hat langsam aber sicher erschreckende Ausmaße angenommen. Apfel, Orange und Co sind bei weitem nicht mehr so „gesund“ wie früher. Heutigen Ernten fehlt es verglichen mit früher an große Mengen an Vitaminen oder auch Mineralstoffen. So richtig erklären kann das noch niemand, aber es gibt zumindest verschiedene Erklärungsversuche.
Es gibt bisher nur verschiedene Anhaltspunkte für die fatale Entwicklung beim Nährstoffgehalt der Pflanzen, wissenschaftliche Beweise stehen allerdings an vielen Stellen aus. Wir sollten allerdings bedenken, Pflanzen sind direkt oder indirekt die Grundlage unserer Ernährung und fehlt es deren Früchten an Nährstoffen, so fehlen diese früher oder später auch uns Menschen. Man kann es sich wahrscheinlich schon denken, der Nährstoffgehalt unserer Lebensmittel reduziert sich nicht einfach so, die Menschheit ist an dieser Entwicklung wahrscheinlich selbst schuld.
Pflanzen werden auf Optik gezüchtet
Nach was suchen wir unser Obst und Gemüse im Supermarkt aus? Es sind nicht Geschmack oder Natürlichkeit, es ist in aller Regel die Optik. Je schöner der Apfel glänzt, je praller und größer er uns anlacht, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass er gekauft wird. Der kleine, runzelige Weggefährte kann um Längen besser schmecken und mit allen Nährstoffen dieser Welt gesegnet sein, er wird bei weitem nicht dieselbe Aufmerksamkeit an der Ladentheke erhalten.
Darauf hat die Lebensmittelindustrie natürlich reagiert und ihre Sorten diesbezüglich weiterentwickelt. Dank neuartigen Züchtungen werden die Früchte immer größer, praller und farbiger, die inneren Wert bleiben dabei aber leider auf der Strecke. Selbst der Geschmack ist nur noch einer von vielen Aspekten, die für eine erfolgreiche Züchtung relevant sind. Den Nährstoffgehalt sehen Kunden sowieso nicht, weshalb er auch nicht mit bewertet wird. Wichtiger sind stattdessen Lagerfähigkeit und damit ein gesicherter Transport sowie eine ganzjährige Verfügbarkeit der Lebensmittel.
Nach und nach verschwinden also immer mehr wichtige Eigenschaften aus unseren Lebensmitteln. Sie werden einfach weggezüchtet. So dürfen beispielsweise schmackhafte Lebensmittel keine Bitterstoffe mehr enthalten, damit sie uneingeschränkt süß schmecken und rege gekauft werden. Damit gehen aber auch viele gesundheitsfördernde Stoffe verloren.
Höher, schneller, mehr
Da wir bereits bei der Züchtung von Pflanzen sind. Es steht nicht nur die Optik im Fokus, auch die Maximierung des Ertrags ist ein wichtiges Ziel. Pflanzen sollen immer schneller wachsen. Die Zahl der Früchte muss dabei konstant auf einem sehr hohen Niveau liegen oder sich immer weiter steigern.
Doch was ist das unausweichliche Resultat aus der ständigen Maximierung? Die Böden werden ausgelaugt und können keine Grundlage mehr für nährstoffreiche Früchte sein. Denn letztendlich sind sie die Hauptquelle für den Nährstoffgehalt von Obst und Gemüse. Selbst Kunstdünger bietet keinen idealen Ersatz. Er sorgt nur für ein schnelles Wachstum, bietet aber niemals die Vielfalt an Mineralien oder Enzymen, die ein natürlicher Boden geben kann.
Hinzu kommt, dass wichtige Bodenregulatoren, wie Kleinstlebewesen und Insekten, durch die Verwendung von Spritzmitteln über Jahrzehnte dezimiert dezimiert wurden. Dabei bieten gerade sie die Chance die Bodenqualität wieder zu erhöhen. Doch insbesondere in der konventionellen Landwirtschaft ist das Aufbringen von Pestiziden immer noch gängige Praxis und damit eine natürliche Regulation des Boden nur schwerlich möglich .
Der Klimawandel und das CO2
Zuletzt deuten Studien daraufhin, dass die steigende Konzentration von CO2 in der Atmosphäre ebenfalls für das Sinken des Nährstoffgehalts unserer Pflanzenwelt verantwortlich ist. Warum sich bei vermehrter CO2-Konzetration die Nährstoffdichte reduziert ist jedoch noch nicht bekannt, es konnte aber bereits in mehreren Studien beobachtet werden. Getestet wurden alle für die Welternährung wichtigen Sorten, wie etwa Reis, Weizen, Soja, Mais oder Hirse. Die Dezimierung der Nährstoffe zieht sich dabei durch sämtliche Makro- und Micronährstoffe und liegen zwischen 5 und 40 Prozent.
In der Konsequenz brauchen wir neue Sorten, die besser mit der erhöhten CO2-Konzentration unserer Atmosphäre zurechtkommen. Vielleicht ist es an der einen oder anderen Stelle sinnvoll wieder auf alte robuste Sorten zurückzugreifen. Bei der Züchtung von neuen Sorten muss aber auch deren Nährstoffgehalt wieder vermehrt in den Fokus rücken. Wir kommen zudem nicht umhin unseren Böden wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Wir müssen ihnen die Chance geben sich auf natürliche Weise zu erholen, denn nur so bleiben sie auch für die kommenden Generationen erhalten. Unsere Ackerböden sind der Quell unseres Lebens, ohne sie wächst nichts mehr.
Alle Menschen und alle Tiere sind auf die Nährstoffvielfalt der Pflanzen angewiesen. Es ist die Grundlage unseres Lebens und dies gilt es mehr zu schützen.
Grundsätzlich finde ich es wichtig sich Gedanken Zum Thema Böden und Nachhaltigkeit zu machen, die Mär von heutigen nährstoffarmen Lebensmitteln kursiert leider immer noch fälschlicherweise wie hier im Internet und lässt sich mit Blick auf diverse Quellen widerlegen!
Hier dazu ein Link mit einem Artikel mit, anders als hier, darunter aufgeführten Quellen:
klartext-nahrungsergaenzung.de/wissen/projekt-klartext-nem/sind-unsere-boeden-und-pflanzen-arm-an-naehrstoffen-17734
Wenn man sich mit diesem Thema beschäftigt, dann bitte vielseitig!
Hallo Michaela,
vielen Dank für deinen Kommentar. Gerne würde ich dem allerdings etwas hinzufügen.
Dieser Artikel entstand nach einem Gespräch mit einem unserer Kunden. Hierbei handelte es sich um einen großen internationalen Produzenten von Früchten. Dieser bestätigte mir, dass in der Tat der Nährstoffgehalt in deren Früchten weltweit zurückgeht. Derzeit werden verschiedenen Früchte deshalb im Labor erneut ausgewertet, da die ganzen Nährstoffangaben auf den Verpackungen und die werblichen Aussagen zu den Produkten nicht mehr stimmen und die sonst rechtliche Probleme bekommen.
Diesen Aufwand würde niemand betreiben, wenn es keinen Grund dafür gäbe.