Was passiert, wenn man als Veganer auf Reisen ist? Nicht selten kommt es im Hotel vor, dass die Küche mit den veganen Anforderungen überfordert ist. Entsprechend bekommt man jeden Tag sämtliche Beilagen und einen Obstsalat als Nachspeise vorgesetzt. Im Zimmer übernachtet man in Daunenfedern und sitzt auf Ledersofas in der Lobby. Wenn ein Hotel sich als veganfreundlich bezeichnet und damit auch wirbt, dann sollte das mit Mindeststandards verbunden sein.
Der vegane Gast
Es ist durchaus denkbar, dass der vegane Gast im Hotel etwas genauer hinsieht. Das ist für Hotels oftmals nicht so einfach. Wer allerdings bereits bei der Buchung seines Hotels auf Veganfreundlichkeit geachtet hat, der kann zumindest einen ebenbürtigen Standard erwarten, immerhin bezahlt man ja auch dasselbe wie ein omnivorer Gast. Während dieser sich allerdings durch ein reichhaltiges Buffet schlemmen kann, bleiben für den vegane Gast eine überschaubare Anzahl an Beilagen übrig. Dabei ist gerade im Urlaub auch das Kulinarische wichtig, um sich ein wenig entspannen zu können.
Die Veganfreundlichkeit endet jedoch nicht am Buffet. Selbst in dem Zimmern möchte der Veganer nicht unbedingt in den Daunen gebettet liegen und mit undefinierbarem Shampoo seine Haare waschen. Es gilt auch hier eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, um ein erholsames Urlaubsambiente zu schaffen.
Es braucht vegane Standards in der Hotelbranche
Wer bewusst vegane Gäste aufnimmt und diesen einen veganen Urlaub verkauft, der sollte dafür auch gesetzlich in Regress genommen werden können. Dafür ist es aber wichtig, dass sich auf vegane Standards geeinigt wird, die mindestens erfüllt sein müssen. Es müssen also Leistungen definiert sein, auf die man sich im Zweifel auf gerichtlich berufen kann.
Ganz oben auf der Liste steht eine abwechslungsreiche Verkostung. So gilt es zu allen drei Hauptmahlzeiten mindestens eine Auswahl von drei unterschiedlichen Gerichten anzubieten, die sich entsprechend der omnivoren Gerichten abwechseln. Auch sollten insbesondere beim Frühstück Milchalternativen bereitstehen. Falls Cocktails, Kuchen oder ähnliches serviert werden, so sollte auch hier immer eine adäquate Auswahl für den veganen Gast angeboten werden.
Wer vegan bucht, der darf aber auch auf den Zimmern vegan erwarten. Das bedeutet nicht, dass alle Zimmer vegan eingerichtet sein müssen und die Ledersofas aus der Lobby geschmissen werden müssen, es müssen jedoch vegane Zimmer für die entsprechenden Kunden zur Verfügung stehen. Dazu zählt neben einem tierfreien Mobiliar auch deutlich als vegan gekennzeichnetes Shampoo, Duschgel oder auch Handseife.
Standards bei Hotels sind Standard
Forderungen wie diese sind nicht abwegig. Zum einen wird die vegane Kundschaft in den kommenden Jahren deutlich zunehmen und die werden derartige Standards erwarten und auch einfordern. Somit bietet sich für denjenigen, der vegane Standards erfüllt ohnehin ein deutlicher Kundenvorteil.
Zum anderen gibt es ähnliche Standards für Buffets und Zimmerausstattung in der Hotelbranche ohnehin bereits. Auch jetzt schon existieren Check-Listen, die erfüllt sein müssen, damit entsprechend Sterne oder ähnliches vergeben werden können.
Warum also sollte ab dem vierten Stern nicht auch ein Mindest-Standard für vegane Gäste mit aufgenommen werden? Wenn ich wetten müsste, so bin ich mir sicher, dass vegane Standards bei Hotels nicht mehr also lange auf sich warten lassen. Je stärker der Veganismus in der Bevölkerung ankommt, desto mehr muss sich auch die Reisebranche umstellen.
Auf dem Weg in den veganen Urlaub mit Hilfe fossiler Brennstoffe. Und es darf auch kein Daunenkissen sein, es sollten schon synthetische Stoffe im Kissen stecken, ebenfalls aus der Erdölindustrie stammend! Macht Sinn…?