Immer mehr Hersteller nutzen den Umstand der Corona-Krise, um auf ihre Produkte aufmerksam zu machen. Was liegt da näher, als dem Kunden unterschwellig zu suggerieren, dass das Produkt nicht zuletzt gegen eine Infektion vor dem Coronavirus schützen kann. Dies ist nicht nur gefährlich, es steht auch der EU-Health-Claim-Verordnung entgegen. Insbesondere Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln sind hier zum Teil besonders dreist.
Die Bundesministerin Klöckner hat persönlich hierzu Stellung bezogen: „Man spielt nicht mit der Angst der Menschen. Diese Geschäftemacher dürfen keinen Erfolg haben!“ Des Weiteren wird klar gestellt, dass Lebensmittel keine Wirkungen zugeschrieben werden dürfen, die der Vorbeugung, Behandlung oder Heilung von Krankheiten dienen. Ausnahmen bestehen dann, wenn es eindeutige wissenschaftliche Beweise dafür geben sollte. Im Falle des Coronavirus ist es eindeutig, denn es gibt keine Lebensmittel, und zu jenen zählen auch Nahrungsergänzungsmittel, die helfen würden. Die Aussagen des Gesundheitsministeriums lassen sich in Folge auf diese drei Punkte zusammenfassen:
- Es gibt derzeit keine wissenschaftlichen Studien, die belegen, dass Pflanzen, Vitamine oder Mineralstoffe gegen das Coronavirus helfen würden.
- Entsprechend gibt es auch keine Nahrungsergänzungsmittel, welche einer Infektion mit dem Virus helfen vorzubeugen. Eine vorbeugende Behandlung ist somit zwecklos.
- Gesundheitsbezogene Aussagen wie etwa „schützt vor Viren“ sind nicht zulässig.
Seitens des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit werden erste Vorkehrungen getroffen. Man wendet sich an Betreiber von Plattformen und Händler, so dass diese verstärkt auf die Verbreitung von „Corona-Lebensmitteln“ zu achten haben und gegebenenfalls nicht mehr zum Verkauf anbieten.
Nicht zuletzt ist aber auch der Verbraucher aufgerufen selbst nachzudenken und zu recherchieren. Wenn es in der Tat so einfach wäre dem Coronavirus mit ein paar Vitaminen zu begegnen, dann wäre eine weltweite Pandemie, wie wir sie derzeit erleben, äußerst unwahrscheinlich. Wer also weiterhin die Vernunft walten lässt, der muss sich vor Scharlatanen nicht fürchten. Sobald es wirksame Behandlungsmöglichkeiten für die Covid-19 Krankheit gibt wird dies mit Sicherheit sehr schnell in den weltweiten Medien präsent gemacht.