Wir essen viel zu viel Zucker. Dies wird bei der Auswertung des Zuckerkonsums für 2019 wieder deutlich. Im Schnitt verspeiste über das Jahr hinweg nach Angaben des Verbands der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) jeder Deutsche etwa 30,9 kg Süßigkeiten. Geht man nach den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) so ist das deutlich zu viel.
Überzuckerungstag bereits im August
Nimmt man die seitens der WHO und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlene Menge an Zucker für das Jahr 2019, so war diese am 12. August im Durchschnitt bereits erreicht. Eigentlich sollte maximal 10 Prozent des täglichen Kalorienbedarfs mit Zucker gedeckt werden, in der Realität sind die jedoch 63 Prozent mehr.
Immer noch gehören die Deutschen zu den Völkern mit einer der höchsten Rate an Übergewichtigen. Über der Hälfte der Gesamtbevölkerung ist davon betroffen und das ist nicht zuletzt auch auf den deutlich zu hohen Konsum an Zucker zurückzuführen.
Volkskrankheit Diabetes
Der Konsum von Zucker stört unseren Insulinhaushalt. Das dies gesamtgesellschaftliche Konsequenzen nach sich zieht, dass zeigen 6,7 Millionen an Diabetes Erkrankte in Deutschland. Jedes Jahr erhalten etwa 500.000 die Diagnose neu an Diabetes Typ-2 erkrankt zu sein. Man geht inzwischen davon aus, dass 7 bis 8 der Gesamtbevölkerung betroffen ist.
Werbeverbote und Zuckersteuer als Lösung
Seitens Oliver Huizinga von der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch wird vor allem kritisiert, dass „völlig ungehemmt fast ausschließlich Süßigkeiten, überzuckerte Getränke und anderes Junkfood an Kinder vermarktet“ wird. Entsprechend wären Werbebeschränkungen eine sinnvolle Lösung den übermäßigen Zuckerkonsum zu reduzieren, denn es ist essentiell, dass wir bei der Zuckerreduktion bereits im Kindesalter beginnen.
Eine ebenfalls erfolgsversprechende Maßnahme wäre eine Zuckersteuer. Mit ihr könnten insbesondere stark zuckerhaltige Getränke reglementiert werden. Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass sich der Markt tatsächlich schnell anpasst und Rezepturen mit einem geringeren Zuckergehalt umgesetzt werden. Hersteller die nicht reagieren droht ansonsten eine Sondersteuer, die das Produkt verteuern und damit für den Konsumenten uninteressanter machen.