Das Must-have ist Nachhaltigkeit in der Modebranche, die jedes Jahr 79 Milliarden Kubikmeter Wasser verbraucht. Voll im Trend sind daher nachhaltige Materialien wie eine neue, vegane Leder-Alternative aus Kaktus.
Wasser für 32 Millionen olympische Schwimmbäder verbraucht die Mode-Industrie jährlich
Mit dem Wasser, das die Modebranche im Jahr 2015 verbraucht hat, könnte man 32 Millionen olympische Schwimmbäder füllen; einem Bericht zufolge waren es 79 Milliarden Kubikmeter Wasser – bis 2030 soll die Zahl sogar um weitere 50 % steigen. Wenig überraschend ist Nachhaltigkeit der Trend in der Modeindustrie: Selbst die Fast Fashion-Fabriken von H&M sollen bis 2030 nur noch nachhaltige oder recycelte Stoffe verwenden – Konkurrent Zara will das sogar schon bis 2025 schaffen.
Feigenkaktus statt Polyvinylchlorid
Das neue Must-have in der Modeindustrie sind nachhaltige Materialien, wie ein aktueller Bericht der Unternehmensberatung McKinsey zeigt. Leder ist zwar eines der ältesten Materialien der Menschheit, aber nicht gerade umweltfreundlich: Bei echtem Leder belastet die Gerbung die Umwelt mit giftigen Stoffen; für Kunstleder werden Kunststoffe benötigt, die aus Erdöl hergestellt werden. Nachhaltiger können Leder-Alternativen sein, bei denen die synthetischen Rohstoffe im Kunstleder durch organische ersetzt werden. Eine solche Alternative ist das Naturleder „Piñatex“ aus Ananas-Blättern; eine andere „Frumat“ aus Apfelresten.
Die neuste Leder-Alternative stammt aus Mexiko, heißt „Desserto“ und ist aus Feigenkaktus. Für den Kaktus haben sich die beiden Erfinder entschieden, da er fast kein Wasser, sondern hauptsächlich Sonne braucht, um zu wachsen. Das Kaktus-Leder ist wie echtes Leder atmungsaktiv und soll für möglichst viele Branchen von der Auto- über die Modeindustrie bis zur Luftfahrt einsetzbar sein. Die Erfinder stellten es auf verschiedenen Mode-Messen vor und schafften es dadurch sogar bis in die Modezeitschrift Vogue.
Titelbild: Adriano Di Marti. Desserto