Wir haben uns auf ein paar schöne Tage im Allgäu gefreut. Wandern, frische Luft und Natur pur. Bereits von weitem sah ich bei der Anfahrt das herrliche Bergpanorama. Wie ein Tor in die Alpenlandschaft präsentiert sich das Tal, welches von Sonthofen bis nach Oberstdorf reicht. Als Oberfranke, der keine Berge gewohnt ist, war ich schnell begeistert.
Unser Weg führte uns weiter über das kleine Örtchen Fischen und von dort über kleine kurvige Straßen nach Bolsterlang, wo sich unsere Unterkunft befand. Dort war es malerisch schön. Weite grüne und saftige Wiesen mit vereinzelnd glücklichen, grasenden Kühen. Da sieht es wirklich noch so aus, wie in den alten Heimatfilmen von früher. Genau das richtige für ein paar entspannende Tage mit der Familie.
Eine Unterkunft mit Herz
Für uns gehört es natürlich auch immer dazu sich passende Unterkünfte zu suchen, welche unsere Werte von Naturverbundenheit und Nachhaltigkeit teilen. Deshalb haben wir uns für ein Appartement der Familie Steiner entschieden. Insgesamt hat die Familie sieben Ferienhäuser, welche sie vermieten. Unsere Wahl ist hier auf das Alpenhaus Steiner in Bolsterlang gefallen.
Schon als wir auf das Haus zugefahren sind haben wir uns darin verliebt. Direkt am Ortsrand stand es in seinem typischen Alpencharme. Mit einem Lächeln öffnete uns der Herr Steiner Senior die Tür und stellt mir direkt seine Schwiegertochter vor. Diese umgab die gleiche Herzlichkeit und sie zeigte uns unser Appartement.
Hier erwartete uns neben einer urig aber modern eingerichteten kleinen Wohnung auch eine hausgemachte Marmelade und ein Beutelchen mit selbstgepflücktem Tee aus dem Allgäu. Schnell wurde uns hier klar, dass wir uns richtig entschieden haben. Ein bisschen Luxus und ganz viel Charm. Von unserem Balkon aus konnten wir sogar den Kühen beim Grasen zuschauen.
Wie wird die Nachhaltigkeit gelebt?
Da mich auch immer interessiert, wie nachhaltig gewirtschaftet wird, habe ich mit dem Herrn Bernhard Steiner, also dem Sohn, ein Interview vereinbart. Da ich das schon von zu Hause aus vereinbart hatte, wusste ich nicht, wer und was mich erwartet.
Auf mich zu kam ein junger und sportlicher Mann, in bequemer Trecking Kleidung und Vollbart. Mit einem Lächeln begrüßte er mich und bat mich Platz zu nehmen.
Ganz ungezwungen kamen wir ins Gespräch und ich entlockte ihm ein paar interessante Details zu den Steiner Apartments. So erzählte er zum Beispiel, dass dieses Haus ganz neu ist. Es glänzt zwar in altem Charme, wurde aber erst vor wenigen Jahren errichtet. Zuerst war ein Umbau geplant aber auf Grund der schlechten Bausubstanz hat sich seine Familie für einen Neubau entschieden. Zwar wurde dieser von der Gemeinde zuerst nicht genehmigt, aber der Regierungsbezirk ermöglichte dann das Projekt trotzdem.
Ein Neubau bot dann alle Möglichkeiten des Nachhaltigen Bauens. Optimale Dämmung und eine Pellet-Heizung, welche für eine behagliche Wärme und warmes Wasser sorgt. Im nächsten Frühjahr kommen dann auch noch Solarzellen dazu. Aber da hört es noch lange nicht auf. Auch viele kleine Maßnahmen sorgen für einen kleineren ökologischen Fußabdruck, wie etwa Wassersparhähne und eine konsequente Mülltrennung.
Zwar ist „eco friendly“ nach Aussagen von Bernhard Steiner kein direktes Buchungskriterium, aber diese vielfältigen Anstrengungen in Sachen Umweltschutz werden von den Gästen gewürdigt. „Es ist feiner einen Urlaub zu machen, wo ein gutes Gewissen mitspielt“, berichtet er mit einem zufriedenen Lächeln. Als sein Gast kann ihm da nur zustimmen.
Zukünftig sollen auch alle anderen Steiner Apartments auf nachhaltige Energien umgestellt und ökologisch weiterentwickelt werden.
Im Allgäu ist die Welt noch in Ordnung!
Die Alpenregion ist sehr sensibles Ökosystem und vielen Belastungen ausgesetzt. Mich hat natürlich auch interessiert, wie Bernhard Steiner, als echter Allgäuer, die Situation erlebt. Sind schon Schäden da bzw. was wird gemacht, um Schäden zu verhindern?
„Im Allgäu ist die Welt noch in Ordnung. Hier wurde bisher nicht übertrieben wie etwa in Saalbach Hinterglemm. Dort fehlt es an Natur und es wurde alles dem Tourismus untergeordnet“, so Steiner. „Der Drang der Touristen in die Berge ist ja meistens wegen dem Wunsch nach Wildnis und Ursprünglichkeit“.
Er berichtete mir auch von sehr aktiven Gruppen von „Verhinderern von neuen Maßnahmen“, weshalb das gesamte Idyll des Allgäus noch so gut erhalten ist.
„Schön wäre das Allgäu als Nationalpark“, berichtet Bernhard Steiner. Aktuell ist es als Naturpark eingestuft (Naturpark Nagelflurkette). Dieser unterliegt auch einigen Kriterien, diese sind aber nicht ganz so streng.
Aber das dortige Konzept für den Tourismus ist sehr nachhaltig und man versucht einen gelenkten Tourismus zu generieren.
Begegnung mit dem Gast ist das Schönste
Wir haben fast eine Stunde miteinander gesprochen und ich habe viel über die Familie, die Apartments und auch das Allgäu erfahren. Es war ein wirklich angenehmes und auch interessantes Gespräch. Genauso wie man es sich von einem guten Gastgeber eigentlich erwartet.
Die Liebe und Leidenschaft, mit der die Familie Steiner ihrer Tätigkeit als Gastgeber nachgeht konnte ich richtig spüren. „Die Begegnung mit dem Gast was ganz Besonderes ist. Es entstehen neue Freundschaften und du zeigst vielen Menschen deine Heimat, die du so liebst und das macht wirklich Spaß. […] Wenn sich der Gast wohlfühlt dann sind wir auch glücklich.“
Dem kann ich so nur zustimmen! Liebe Familie Steiner, ich bedanke mich noch einmal ganz herzlich für die wunderschönen Tage bei Ihnen. Gerne lade ich Sie dazu ein sich auch die schöne Natur des Allgäus anzuschauen und die Herzlichkeit der Familie Steiner kennenzulernen.