Fleischersatzprodukte sind oft mit der Kritik behaftet, sie wären voller Chemie, ungesund und schlechter für die Umwelt als Fleisch, weil sie nicht selten aus Soja bestehen… Dennoch liegen sie im direkten Vergleich zu Fleisch vorne.
Was ist wirklich drin?
Auch wenn die Länge der Liste der Inhaltsstoffe auf den ersten Blick abschreckend sein kann, kommt es doch darauf an, was genau drin ist und wie sich dieser Stoff verhält. Meistens beinhalten Veggie-Alternativen eine Pflanzenproteinquelle (wie Erbsen-, Soja-, oder Weizenprotein), etwas zum verfestigen (wie z.B. Maltodextrine) und Raucharomen oder ähnliches. Diese Zusatzstoffe sind schon länger zugelassen, befinden sich in diversen anderen Lebensmitteln und können ohne Bedenken (in adäquaten Mengen) konsumiert werden.
Aus einer Studie des Institut für alternative und nachhaltige Ernährung (IFANE) geht hervor, dass die Veggie-Alternativen nicht wie befürchtet bis oben voll gepumpt mit Zusatzstoffe sind. Tatsächlich enthielten sie im Durchschnitt weniger Zusatzstoffe als die Fleischprodukte, mit denen sie verglichen wurden.
Nicht gesund, aber gesünder als Fleisch
Es wird deutlich, dass Ersatzprodukte nicht unbedingt als Teil einer gesunden Ernährung in den Speiseplan aufgenommen werden sollten, da sie trotzdem zu große Mengen an Salz, und die konventionellen veganen Ersatzprodukte auch oft künstliche Aromen beinhalten. Jedoch sind sie insgesamt dennoch gesünder als das Fleischprodukt, welches nicht nur im Bereich Salz, sondern auch beim Energiegehalt, dem Gesamtfettanteil und bei der Menge an gesättigten Fettsäuren bei der Bewertung in die rote Kategorie fällt. Rot steht bei dem Ampelsystem der Studie für einen gesundheitlich ungünstigen Gehalt.
Was die Zusatzstoffe und Aromen angeht, landen die Fleischprodukte im gelben Bereich. Auch die veganen Produkte schneiden bei den Zusatzstoffen nicht viel besser ab, jedoch beinhalten die bio-veganen Produkte keine Aromen. Konventionelle vegane Alternativen schneiden hier aber deutlich schlechter ab.
Auch der Umwelt zuliebe zu Veggie-Alternative greifen
Neben den gesundheitlichen Vorteilen, sprechen auch die Umweltaspekte gegen den Verzehr des Fleischproduktes. Denn in der Herstellung werden nicht nur viel mehr Treibhausgas freigesetzt, die Fleischproduktion hat auch einen viel höheren Wasser- und Ressourcenverbrauch.
Das gilt auch, wenn das Veggie-Produkt aus Soja besteht. Denn das Soja, das zum Verzehr hergestellt wird und in den Veggie-Alternativen landet, kommt aus Frankreich oder Kanada. Der Sojaanbau, für den im Amazonas Regenwälder abgeholzt und niedergebrannt werden, dient allein der Herstellung von Tierfutter.
„Zusammenfassend stellen Fleischalternativen eine ernährungsphysiologisch günstige Alternative zu Fleisch- und Wursterzeugnissen dar“, lautet das Fazit der Studie. Und wer dennoch weiterhin Bedenken hinsichtlich der Zusatzstoffe hat, kann zu der Bio Variante greifen, um auch diese Sorge zu beseitigen.