Der Monat November hat es nicht besonders leicht, wenn wir ehrlich sind. Er liegt zwischen dem goldenen Oktober und dem Weihnachtsmonat Dezember und wird von den meisten Menschen nicht sonderlich geschätzt. Wenn er nicht gerade für kurze, unerwartete Wintereinbrüche sorgt, beschert er uns mit zunehmend tristem, grauem und kaltem Wetter. Das stellt auch viele Gartenbesitzer vor eine große Herausforderung. Jetzt, nach den ersten Nachtfrösten, ist es allerhöchste Eisenbahn, Sträucher und Pflanzen vor dem nahenden Winter zu schützen und letzte Vorkehrungen zu treffen. Aber was genau steht bei der Gartenpflege im November alles an?
Gartenpflege im November
Das noch relativ milde Klima im November gibt den Hobbygärtnern ausreichend Möglichkeiten, um den Garten wintertauglich zu machen und alles wegzuräumen, was nicht mehr gebraucht wird. Rasenmäher und Gartenwerkzeug sollte gereinigt und ordentlich verstaut werden, um im Frühjahr wieder frisch ans Werk zu gehen. Je nach Vielfalt und Größe des Gartens stehen mehr oder weniger Aufgaben auf der To-do-Liste. Wir stellen dir vier wichtige Punkte vor, die bei der Gartenpflege im November auf keinen Fall fehlen dürfen:
- Herbst-Himbeeren schneiden: Herbst-Himbeeren tragen ab August ein zweites Mal Früchte und werden nach der letzten Ernte gekürzt (siehe auch: Himbeeren anbauen). Dafür schneidet man sämtliche Ruten etwa 5 cm über dem Boden ab und bedeckt sie mit einer schützenden Mulchschicht, damit sie im Frühjahr wieder austreiben können.
Kleiner Tipp: Die abgeschnittenen Ruten kannst du im Himbeerbestand liegen lassen, denn sie dienen Nützlingen wie der Raubmilbe als Winterquartier. - Gemüsebeete säubern: Nach dem Abernten der Gemüsepflanzen müssen die Beete von Pflanzenresten aller Art gesäubert werden. Besonders wichtig ist das Entfernen von Kohlstrünken, um das Ausbreiten der gefürchteten Kohlhernie zu unterbinden.
- Obstbäume weißen: Das Anstreichen von Baumstämmen mit weißer Kalkfarbe sieht zwar auf den ersten Blick ganz schön verrückt aus, hat aber einen guten Grund. Durch den Wechsel aus Frost und Wintersonne wärmt sich die Rinde auf der sonnenbeschienenen Seite stärker aus, als Folge drohen schädliche Spannungsrisse. Um das zu vermeiden, hilft ein weißer Anstrich (Lichtreflektion). Betroffen sind vor allem junge Obstbäume, die eine glatte Rinde haben.
- Laub kehren und als Kompost nutzen: Das gute alte Laubrechen gehört zum typischen Schmuddel-Herbst irgendwie dazu. Seien wir froh um die bunte Farbenpracht, denn die Blätter sind unglaublich nützlich! Sie dienen nicht nur als isolierende Wärmeschicht für Hecken und Sträucher, sondern auch als natürlicher Kompost. Darüber hinaus sind sie ein hervorragendes Winterquartier für Igel.
Gartenarbeiten im November – Gemüse und Obst ernten
Die beiden Hauptaufgaben bei Gartenarbeiten im November sind das Abernten aller spätreifenden Obst- und Gemüsepflanzen sowie Maßnahmen für den Frostschutz.
Geerntet werden können alle Kohlgewächse, Salate, Mangold, Spinat, Radieschen, Sellerie, Lauch und Wurzelgemüse wie Karotten, Pastinaken und Schwarzwurzel. Rosenkohl und Grünkohl sollte man erst ernten, wenn die Pflanze einmal stark gefroren hat. Das ist wichtig, weil die eingelagerte Stärke in den Kohlblättern nur unter Frosteinwirkung in Zuckermoleküle abgebaut wird. Soll heißen: Erst dann schmeckt der Kohl besonders süß und aromatisch, vorher nicht. Noch ein kleiner Tipp, damit die Kohlröschen auch schön zart bleiben: Rosenkohl mit Tannenreisig oder Vlies vor zu viel Sonneneinstrahlung schützen, auch und gerade im Winter. Ist nämlich die Temperaturdifferenz zwischen Tag und Nacht zu hoch, neigt er dazu zäh zu werden.
Im Folgenden haben wir noch ein paar nützliche Infos und Gartentipps zum Thema Frostschutz:
- Ein spezieller Kandidat beim Thema Frostschutz ist der Chinakohl. Denn dieser reagiert auf Frost sehr empfindlich und sollte bei Temperaturen unter Null möglichst rasch abgeerntet werden. Hier sollte man schon im Vorfeld aktiv werden und reichlich Gartenvlies auslegen, um die Kohlköpfe vor Minusgraden zu schützen.
- Hecken und Sträucher freuen sich im Winter ebenfalls über eine dicke Mulchschicht oder Tannenreisig. Wie weiter oben erwähnt, kann auch gesammeltes Laub als Kälteschutz um die Wurzeln gelegt werden.
- Bei Wurzelgemüse, wie zum Beispiel Möhren, ist eine Schicht aus Mulch, Reisig und Kompost empfehlenswert, weil man das Gemüse dann noch bis in den Winter hinein im Beet lassen kann – unter milden Winterbedingungen sogar bis zum Frühjahr.
- Spinat, der im August gesät wurde, sollte bis Ende November abgeerntet werden. Spätere Saaten können zum Überwintern aber im Beet bleiben. Beliebte winterharte Sorten sind zum Beispiel „Butterfly“, „Palco“ oder „Corvair“.
Fazit – Gartentipps im November
Im November wird der Garten noch einmal aufgeräumt, vom Laub befreit und auf den Winter vorbereitet. Es gibt reichlich zu tun, denn die Temperaturen sinken zunehmend. Wichtige Aufgaben bei der Gartenpflege sind das Schneiden und Auslichten von Sträuchern, das Abräumen der Gartenbeete und das Sammeln von Laub, um den Boden frei zu halten. Bäume, Sträucher und Hecken freuen sich über einen Frostschutz wie Vlies oder Tannenreisig. Wer vor allem junge Obstbäume im Garten stehen hat, sollte sich überlegen, die Stämme mit weißer Kalkfarbe anzustreichen. Auf diese Weise kann sich die Rinde tagsüber nicht so stark erwärmen und bekommt folglich keine Spannungsrisse. Das Sommergemüse muss spätestens im November komplett geerntet und entfernt werden. Dafür beginnt die Zeit der Wintersorten wie Spinat und Wurzelgemüse, die uns auch im Dezember beschäftigen werden.