Wie funktioniert das überhaupt, wenn man Vegetarier werden will? Viele spielen zwar mit dem Gedanken, wissen aber oft nicht, wie sie den Einstieg in ein vegetarisches Leben finden. Geht es dir auch so? Dann haben wir in diesem Artikel einige Tipps für dich, was du sofort und langfristig tun kannst, um die Vorteile der pflanzlichen Ernährung in vollen Zügen zu genießen.
Tipp 1: Spreche mit deinem Arzt darüber
Sich plan- und kopflos in eine Ernährungsumstellung zu begeben, ist erfahrungsgemäß wenig zielführend. Deshalb zunächst ein großes Lob an dich, dass du dich über eine vegetarische Lebensweise informieren willst! Dein bester Ansprechpartner für Hilfestellungen und Informationen ist in jedem Fall dein Hausarzt. Vor allem bei Stoffwechselkrankheiten oder chronischen Beschwerden solltest du vorher fragen, worauf du während und nach der Umstellung achten musst. Manchmal bietet sich auch eine Blutuntersuchung an, um zu gewährleisten, dass keine Nährstoffdefizite vorliegen.
Eine teilweise oder vollständig fleischlose Ernährung kann langfristig das Risiko für Bluthochdruck, Diabetes und Krebserkrankungen senken sowie deine körperliche Leistung steigern. Dein Arzt wird dich bestimmt gerne bei deiner Umstellung unterstützen.
Tipp 2: Stelle dir klare Regeln auf: Was heißt für dich Vegetarismus?
Vegetarisch leben ist zunächst gar nicht so eindeutig. Manche Vegetarier essen zwar kein Fleisch, aber Fisch; und wieder andere lassen auch Fisch und Eier außen vor. Schaffe am Anfang klare Regeln über deine Ernährungsweise, damit du später nicht ständig neu entscheiden musst, was auf den Tisch kommt und was nicht. Außerdem erleichtert es ungemein deine Planung und soziale Anlässe mit Freunden und Familie.
Wichtig ist, dass du dich mit deiner Entscheidung wohlfühlst und diese für dich ethisch und moralisch vertreten kannst. Deine Regeln stehen nirgendwo in Stein gemeißelt. Solltest du merken, dass du mit der bisherigen Art und Weise Schwierigkeiten hast, dann probiere eine andere aus. Vegetarisch leben heißt für viele auch, sich neu zu definieren.
Tipp 3: Such dir einen Mitstreiter oder Mentor
Was gibt es Schöneres als einen guten Freund, mit dem du die Umstellung gemeinsam angehen kannst? Such dir Gleichgesinnte im Freundeskreis, in deiner Stadt oder via Facebook. Ihr könnt euch super motivieren, Rezepte und Erfahrungen austauschen, Probleme diskutieren und vieles mehr. So wird dein Einstieg in die vegetarische Ernährung viel lustiger, einfacher und lockerer als im Alleingang.
Darüber hinaus kannst du dir auch jemanden suchen, der schon länger vegetarisch lebt und dich als eine Art Mentor unterstützen kann. Es ist erstaunlich, wie viele Menschen daran Freude haben, andere zu coachen und an ihren Erfahrungen teilhaben zu lassen. Der Vorteil eines Mentors ist zudem, dass er dich auf häufige Fehler bei einer pflanzlichen Ernährung aufmerksam machen kann.
Tipp 4: Motivation gibt dir Power
Der Einstieg in ein vegetarisches Leben ist umso leichter, je mehr Antrieb du dazu hast. Frage dich deshalb: Warum will ich Vegetarier werden? Geht es dir primär um deine Gesundheit, um ethische Aspekte oder weil deine beste Freundin das macht? Nur wenn du wirklich vom Konzept überzeugt bist, wirst du auf lange Sicht Erfolg haben.
Vor allem im gesundheitlichen Bereich kommt es häufig zu falschen Erwartungen und Annahmen. Mach dir bewusst, dass eine vegetarische Ernährung allein kein Wundermittel ist. Sie kann dich aber dabei unterstützen, gesünder und bewusster zu leben.
Du brauchst daher einen Grund, der für dich so stark ist, dass du keine Alternative mehr zulassen kannst. Nur so wirst du langfristig damit glücklich sein und auch schwierige Versuchungen meistern.
Tipp 5: Koche selbst und probiere neue Rezepte
Das Hauptaugenmerk beim Einstieg in den Vegetarismus liegt vor allem auf einer Sache: Was esse ich eigentlich? Wenn du noch ratlos bist, was demnächst auf deinem Teller landen soll, können wir dich beruhigen: Es gibt tausende leckere vegetarische Rezepte für jeden Geschmack und für jede Vorliebe, die du alle ausprobieren kannst.
Vegetarisch zu kochen ist weitaus einfacher als das perfekte Steak zu kreieren. Beginne mit möglichst simplen Gerichten und experimentiere dabei mit verschiedenen Gewürzen. Die vegetarische Ernährung umfasst so viele Kategorien an Lebensmitteln, dass immer für reichlich Abwechslung auf deinem Speiseplan gesorgt ist. Dadurch wirst du schon bald merken, dass dir Fleisch oder Fisch überhaupt nicht mehr fehlen.
Außerdem bietet mittlerweile fast jeder Supermarkt verschiedene vegetarische Wurstaufschnitte und Fleischimitate wie Nuggets oder Schnitzel an, nur eben nicht aus Fleisch. Achte aber darauf, dass sie nicht zu oft auf deinem Speiseplan landen, da sie stark verarbeitet und meist viel zu übersalzen sind.
Tipp 6: Baue dir ein unterstützendes Umfeld auf
Kaum haben wir die ersten Schritte in Richtung Vegetarismus getan, wollen wir unsere Entscheidung natürlich auch der Familie und dem Freundeskreis mitteilen. Aber nicht immer bekommen wir die nötige Unterstützung oder das Verständnis, das wir uns erhofft haben.
Die soziale Komponente ist ein wichtiger Faktor, den du beim Einstieg in die vegetarische Lebensweise berücksichtigen musst. Zweifel und Unverständnis demotivieren, während Anerkennung und Respekt regelrecht beflügeln können.
Allerdings hast du es selbst kaum in der Hand, wie deine Familie oder deine Freunde reagieren. Erkläre ihnen kurz und förmlich, wie du dich zukünftig ernähren willst und was sie konkret für dich tun können. Vermeide es jedoch, Gründe zu beschreiben und weitere Diskussionen herbeizuführen. Wer offen für das Thema pflanzliche Ernährung ist, wird deine Entscheidung akzeptieren. Umgebe dich daher mit Menschen, die dir gut tun und dich bei deiner Umstellung stärken und unterstützen.
Tipp 7: Bleibe am Anfang bei einer Ernährungsform
Vegetarisch, low carb und glutenfrei – ja, das kannst du selbstverständlich alles durchziehen, aber es macht zu Beginn keinen großen Sinn. Wenn du dich dazu entschieden hast, vegetarisch zu leben, fährst du sicherer und stressfreier, wenn du dich erst einmal ausschließlich darauf konzentrierst.
Besonders in Ernährungsdingen neigen wir nämlich oft dazu, viel zu viel gleichzeitig umsetzen zu wollen. Das funktioniert nur in wenigen Ausnahmefällen, weil es einfach zu viel Energie kostet, so viele Gewohnheiten auf einmal zu durchbrechen. Sobald du dich an die Umstellung gewöhnt hast und du dich damit gesund und fit fühlst, kannst du natürlich auch weitere Ernährungsformen einbeziehen. Nimm dir nicht zu viel auf einmal vor, um dir deine Motivation zu erhalten.
Fazit – Einstieg in ein vegetarisches Leben:
Der Umstieg von Mischkost auf pflanzliche Kost kann sehr einfach sein, wenn man sich nicht zu viel auf einmal vornimmt und sich ausreichend im Vorfeld informiert. Suche dir Gleichgesinnte oder Mentoren, die dich auf deinem Weg unterstützen und motivieren. Vegetarisch leben heißt oft auch, sich selbst neu zu definieren. Sei also offen für neue Gewohnheiten, probiere neue Rezepte und genieße die Vielfalt, die dir das vegetarische Leben bieten kann.