„Wird der Kampf gegen den Hunger nicht entschlossener geführt, könnte es zu einer anhaltenden Nahrungsmittelkrise kommen.“ Das behaupten die Vereinigten Nationen und bemühen sich mit ihren Entwicklungszielen dem entgegenzuwirken. Die Bekämpfung von extremer Armut und Hunger ist das Erste der acht Millennium Entwicklungsziele der Vereinigten Nationen, welche bis 2015 erreicht werden sollten.
Das Ziel war es den Anteil der Betroffenen, die unter extremen Hunger leiden bis 2015 zu halbieren. Während im Jahr 1991 noch 23% der Bevölkerung in Entwicklungsländern unterernährt war sank die Zahl der Betroffenen bis 2015 auf ca. 13%.
Zahlen steigen wieder an
Doch in den letzten Jahren stiegen die Zahlen der Betroffenen wieder an. 2018 lag die Zahl bei 820 Millionen Menschen, laut der Ernährungs-und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Die am stärksten betroffene Region ist Subsaharan-Afrika, wo 22,8% der Bevölkerung an Hunger leiden. Auch in Asien liegt die Zahl noch immer bei 11,3% der Bevölkerung, in Südasien bei 14,7%. In der Karibik sind es sogar 18,4% der Bevölkerung.
Doch das Problem geht über den Hunger hinaus. Nach dem UN-Report ist schon der Zugang zu einer ausreichenden Nahrungsversorgung für zwei Milliarden Menschen nicht garantiert. Dieser fehlende Zugang zu Nahrung ist unter anderem durch Geldmangel zu erklären.
UN Ziele reine Wunschvorstellung?
Aber wie ist ein solcher steigender Trend zu erklären? Haben die Vereinigten Nationen ihre Bemühungen eingedämmt, als der Ablauf der Frist 2015 erreicht wurde?
Mit der „Agenda zur Nachhaltigen Entwicklung“ haben sich die VN eine neue Frist zur Erreichung ihrer Ziele bis 2030 gesetzt.
Doch kann es sein, dass die Verfolgung in Anbetracht der Aussichtslosigkeit der Erreichbarkeit nicht mehr so determiniert verfolgt wird? Die FAO selbst beschreibt dieses Ziel als „echte Herausforderung“.
Ist die Verlängerung der Frist zur Erreichung der endgültigen Auslöschung von Hunger eine Wunschvorstellung? Laut der VN soll „Zero Hunger“ realisierbar sein und der Erfolg der Hungerbekämpfung in bestimmten Regionen wie Südasien zeigen, dass das möglich ist.
Neben Krieg gibt es noch einen anderen wichtigen Grund dafür, dass jährlich immer mehr Menschen verhungern. Das Klima.
Die neuen extremen Wetterbedingungen bei uns in Zentraleuropa sind gar kein Vergleich zu denen in den Subtropischen Regionen, wo die durchschnittliche Temperatur 26-35 Grad beträgt. Die Sommer werden jetzt noch wärmer und Regenphasen immer seltener. Kein Wunder also, dass den Bauern von ihrer Ernte nicht viel übrig bleibt und die Bevölkerung mit Problemen bei der Essensversorgung kämpfen muss.
Trotz Übergewicht unterernährt
Gleichzeitig steigt die Zahl der übergewichtigen Menschen weltweit. Dieser Trend spiegelt sich in fast allen „erste Welt Ländern“ wieder. Vor allem die Fettleibigkeit bei Kindern und Jugendlichen wirft ein starkes Licht auf die andere Seite der Fehlernährung. Das was oft vergessen wird ist aber, dass Fettleibigkeit ebenfalls zur Unterernährung führen kann weil den Betroffenen wichtige Nährstoffe fehlen. Sie sind zwar nicht so immanent von den direkten, tödlichen Konsequenzen des Hungers betroffen, müssen aber oft mit schweren gesundheitlichen Problemen kämpfen.
Zwei Milliarden Menschen sind von Nahrungsunsicherheit betroffen. Das ist ein Viertel der Weltbevölkerung. 820 Millionen Menschen verhungern oder sind unterernährt. Das sind erschreckende Zahlen, zumal in der heutigen Zeit genug Nahrung produziert wird, um all diese Menschen versorgen zu können.
Es ist an der Zeit, dass die Politik handelt, und wir aufhören diesen Umständen nur zuzuschauen, wenn wir doch die Möglichkeiten haben dem Ganzen ein Ende zu setzen.