Jeden Tag 200 Gramm Blaubeeren zu essen, hilft so gut gegen Bluthochdruck wie Beta-Blocker, Diuretika und andere blutdrucksenkende Medikamente. Das legt eine kleine Studie von Forschern nahe – verantwortlich für den Effekt war das Blaue in den Blaubeeren.
Risikofaktor Bluthochdruck
In Deutschland hat fast jeder dritte Erwachsene Bluthochdruck, von vier Menschen über 70 Jahren leiden drei an dieser Krankheit. Fließt das Blut mit zu hohem Druck durch unseren Körper, erhöht sich das Risiko für lebensbedrohliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie einen Schlaganfall oder Herzinfarkt. Dennoch werden häufig blutdrucksenkende Medikamente nicht wie empfohlen eingenommen. Der Grund dafür sind Nebenwirkungen, die eingetreten sind, als man Beta-Blocker oder Diuretika das letzte Mal genommen hat – oder befürchtet werden.
Mit Blaubeeren auf natürliche Weise den Blutdruck senken
Forscher haben nun ein natürliches Mittel gefunden, das gegen hohen Blutdruck helfen könnte: Blaubeeren. In einer Studie mit 40 Teilnehmern konnten Forscher des King´s College in London beweisen, dass 200 Gramm Heidelbeeren täglich oder dieselbe Menge Heidelbeersaft den Blutdruck senken. Deren Effekt soll in etwa so stark wie der blutdrucksenkender Medikamente sein: Nach einem Monat wurde der Blutdruck der Gruppe, die täglich einen Saft aus 200 Gramm trank um 5 mmHg gesenkt. Bereits zwei Stunden nachdem die Probanden zum ersten Mal die Blaubeeren zu sich genommen hatten, stellten die Wissenschaftler erste Auswirkungen auf die Blutgefäße fest, die bis zum nächsten Tag andauerten.
Das Blaue in den Blaubeeren
In einem Kontrollversuch konnten die Forscher zeigen, dass das Blaue in den Blaubeeren den blutdrucksenkenden Effekt verursacht: Anthocyane sind die wasserlöslichen Pflanzenfarbstoffe, die in großen Mengen in Blaubeeren enthalten sind, und ihnen ihre Farbe verleihen. Sie machen Pflanzen bunt, so sorgen sie auch bei Kirschen, Blaukraut und schwarzem Holunder für die intensive Färbung. Schon länger gelten Anthocyane als gut gegen Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Demenz. Sie sind eine der Ursachen warum Rotwein immer wieder eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben wird.
Wer blau isst, statt blau zu sein, der könnte seinem Herz damit einen großen Gefallen tun: „Wenn die Veränderungen der Blutgefäß-Funktionen, die wir nach dem täglichen Verzehr von Blaubeeren beobachtet haben, für ein ganzes Menschenleben aufrechterhalten werden können, dann könnte dies das Risiko für Herzkrankheiten um bis zu 20 Prozent senken “, erklärt die Autorin Dr. Rodriguez-Mateos in einer Pressemittelung zur Studie.