Zucchini kommen bei uns das ganze Jahr über auf den Tisch – denn sie stecken voller gesunder Inhaltsstoffe und bringen so viele Vorteile mit, dass man gar nicht genug von ihnen schwärmen kann! In diesem Artikel stellen wir dir vor, was Zucchini so besonders macht und wie du sie in deinem eigenen Garten oder auf dem Balkon anbauen kannst. Dabei erklären wir dir Schritt für Schritt, was du über das Säen, Pflanzen, Ernten und Lagern von Zucchini wissen musst.
In unserem Artikel zum Thema Zucchini roh essen haben wir bereits über die Herkunft dieser vielseitigen Pflanze geschrieben. Erstaunlicherweise sind Zucchini botanisch betrachtet eine Variation der Gartenkürbisse, lateinisch Cucurbita pepo. Im Anbau wird ihre Abstammung sehr deutlich, denn sie brauchen genauso wie andere Gartenkürbisse viel Platz zum Wachsen, sind aber dafür auch sehr ertragreich. Empfehlenswert für den eigenen Nutzgarten sind alle grünen und gelben Sorten, egal ob rund oder länglich. Schauen wir uns einmal an, wie man dieses leckere Gemüse selbst säen und pflanzen kann.
Zucchini säen und pflanzen
Als mediterrane Pflanzen sind Zucchini sehr frostempfindlich und mögen es lieber warm und sonnig. Deshalb beginnt man mit dem Säen oder Pflanzen erst spät im Frühjahr, wenn keine Bodenfröste mehr zu erwarten sind. Zucchini kann man im Topf vorkultivieren oder ab Mai direkt ins Beet säen oder pflanzen.
Die übliche Zeit für die Vorkultur ist Mitte April. Zucchinisamen bekommst du in jedem Gartenfachmarkt, wo du nur entscheiden musst, welche Sorte du am liebsten anbauen möchtest – gelben Sorten wird manchmal ein milderes Aroma nachgesagt als grünen. Viele Samen brauchst du nicht: Pro Topf sät man 2-3 Körner etwa 2 cm tief in die Erde, lässt aber nach dem Keimen nur den kräftigsten Trieb stehen. Für eine Kleinfamilie reichen zwei Pflanzen bzw. Töpfe absolut aus, da Zucchini sehr viele Früchte ausbilden. Während der Keimphase sollten die Sämlinge immer gut feucht gehalten werden und möglichst warm stehen, zum Beispiel auf der Fensterbank.
Nach rund 4 Wochen sollte die Vorkultur groß genug sein, um sie ins Freiland umzusetzen. Zeitlich bewegen wir uns hier Mitte bis Ende Mai, wenn die Eisheiligen vorüber sind. Dabei werden die Ballen vorsichtig aus dem Topf gelöst und ins Beet überführt. Alternativ kannst du ab diesem Zeitpunkt auch fertige Jungpflanzen aus dem Gartencenter kaufen und ins Beet setzen. Wichtig ist, dass man Zucchini einen nährstoffreichen, lockeren Boden bietet – zur Vorbereitung sollte man also reichlich Kompost oder Hornspäne untermischen.
Kleiner Sorten-Tipp: Für regenreiche oder kältere Regionen eignen sich die Sorten „Dundoo“ (sehr robust) und „Black Forest F1“ (stärker rankend), da diese auch unter Stress für eine zuverlässige Fruchtbildung sorgen.
Die folgenden Stichpunkte geben dir noch einige weitere Informationen zum Säen und Pflanzen von Zucchini:
- Zucchini säen: ab April als Vorkultur oder ab Mai im Freiland als Direktsaat
- Zucchini pflanzen: ab Mai im Freiland (nach den Eisheiligen)
- Standort: sonnig bis halbschattig, windgeschützt; auch auf Hügelbeeten oder Komposthaufen kultivierbar
- Optimale Keimtemperatur: 15-20°C
- Keimdauer: 8-12 Tage
- Saattiefe: 2-3 cm
- Bodenbeschaffenheit: nährstoffreich, humos, locker
- Zucchini im Topf: Zucchini können durchgehend im Topf kultiviert werden, wenngleich nur eine kräftige Pflanze pro Kübel wachsen sollte. Nach dem Vorkultivieren setzt man die Jungpflanze ab Mai in einen ausreichend großen Kübel mit normaler Blumen- oder Komposterde. Achtung vor Staunässe – Kies oder Steine am Topfboden helfen für den Wasserabfluss.
- Zucchini auf dem Balkon pflanzen: Im Topf oder Hochbeet sind Zucchini auch für Balkonbesitzer einfach anzubauen. Der Standort sollte so gewählt sein, dass die Pflanzen vor Wettereinflüssen geschützt werden, aber dennoch ausreichend Sonne bekommen.
- Pflanzabstand: Da Zucchinipflanzen im ausgewachsenen Stadium sehr viel Platz benötigen, sollte man zwischen den Pflanzen mindestens 70 cm bis einen Meter Abstand lassen.
- Fruchtfolge: Eine optimale Vorkultur ist Spinat. In Mischkultur mit Basilikum, Bohnen, Erbsen, Kopfsalat, Mangold, Möhren, Rote Bete, Sellerie, Spinat und Stangenbohnen gedeihen Zucchini sehr gut. Als wenig geeignet gelten Nachbarn wie Gurke, Kartoffeln und Tomaten.
Pflanz-Tipp: Jungpflanzen sollte man nur bedingt im Gewächshaus vorziehen, da Zucchini unter Glas oft schnell von Mehltau befallen werden. Wer den Einsatz von Fungiziden vermeiden möchte, sollte lieber auf die Fensterbank zurückgreifen.
Zucchini Pflege – gießen und düngen
Zucchini sind bei Hobbygärtnern vor allem wegen ihrer einfachen Pflege beliebt, denn sie stellen keine besonderen Ansprüche und kommen auch einmal für einige Tage ohne Gießen zurecht. Wie du deine Zucchinipflanzen richtig pflegst und deren Fruchtbildung fördern kannst, verraten die nachstehenden Punkte.
- Zucchini düngen: Da Zucchini sehr viel Dünger vertragen, kann man hier eigentlich gar nicht viel falsch machen. Nach dem Einpflanzen ins Beet kann man ein bis zwei Wochen später großzügig mulchen und auch danach immer wieder einmal düngen. Phosphor unterstützt zudem die Fruchtbildung. Geeignete Düngemittel sind neben Kompost und verrottetem Stallmist auch Jauche oder Blumendünger. Grundsätzlich gibt es nur zwei Dinge zu beachten: Zum einen kann die Zugabe von Stickstoff auch Mehltau fördern, weshalb man stickstoffreiche Dünger eher sparsam verwenden sollte; zum anderen ist Kalkdünger für Zucchini tabu.
- Zucchini gießen: Eine moderate Bewässerung haben Zucchini am liebsten, sodass der Boden immer mäßig feucht bleibt. Zu lange Trockenperioden oder extrem nasser Boden bekommen ihnen nicht.
- Bodenpflege: Unkraut kann man bei Bedarf am Anfang jäten. Wenn Zucchini ihre Maximalgröße erreicht haben, verdrängen die großen Blätter jegliches Unkraut ganz automatisch. Regelmäßiges Lockern und Hacken des Bodens ist ratsam, aber man muss darauf achten, dass Zucchini Flachwurzler sind und diese nicht verletzt werden.
Zucchini ernten
Die Besonderheit bei der Zucchinipflanze ist ihr unglaublicher Ertragsreichtum. Zucchini erntet man, wenn die Früchte eine für den Verzehr annehmbare Größe von etwa 20 Zentimetern aufwärts entwickelt haben (bei den kugeligen Sorten zählt natürlich der Durchmesser). Dies sollte etwa ab Juli der Fall sein, geerntet wird aber den ganzen Sommer hindurch bis zum ersten Frost.
Was jeder Gärtner beim Zucchini ernten unbedingt wissen muss: Je häufiger man erntet, desto mehr Früchte bildet die Pflanze aus! Durch das regelmäßige Abernten reagiert die Pflanze nämlich mit der Bildung neuer Fruchtansätze, wodurch sich ein stattlicher Ertrag pro Pflanze ergibt.
TIPP – auch die Zucchiniblüten sind essbar. Man kann auch die Blüten ernten und verzehren, noch bevor sich die Früchte daraus entwickeln. Zucchiniblüten gelten als Delikatesse und schmecken roh oder frittiert ausgesprochen lecker.
Zucchini lagern und zubereiten
Da eine Zucchinipflanze sehr viele Früchte entwickeln kann, sollte man sich rechtzeitig überlegen, wie man diese nach der Ernte lagern und zubereiten kann, damit sie nicht verderben. Wir haben dir einige Ideen und Informationen zusammengestellt:
- Zucchini lagern: Als Kürbisfrüchte sollte man Zucchini niemals für längere Zeit im Kühlschrank lagern, da sie Temperaturen unter 8°C nicht gut vertragen. Auch wenn viele Quellen und Meinungen die Lagerung im Kühlschrank befürworten, gibt es weitaus bessere Möglichkeiten, die Früchte knackig und frisch zu lagern. Gute Lagerorte sind dunkel und kühl mit Temperaturen zwischen 10 und 15°C, beispielsweise Keller. Hier halten Zucchini mehrere Wochen frisch.
- Zucchini roh essen: Zucchini kann man bedenkenlos roh essen und anrichten. Sie schmecken hervorragend als Salat oder eingelegt mit Essig und Öl. Auch in Kombination mit dem klassischen Tomaten-Mozzarella-Salat sind Zucchini ein Gaumenschmaus. Achte allerdings darauf, dass das Gemüse beim Rohverzehr nicht bitter schmeckt – den Grund dafür haben wir hier erklärt.
- Zucchini grillen: Gefüllte Zucchini oder Zucchinispieße lassen sich prima im Sommer grillen und mit anderem Gemüse, Feta oder Tofu kombinieren.
- Zucchinichips aus dem Ofen: Selbstgemachte Zucchinichips sind unglaublich lecker und dazu kalorienarm. Die Zubereitung geht auch ganz einfach: Man legt die möglichst dünnen Scheiben aufs Ofenblech, mariniert sie mit Öl oder Gewürzen und lässt sie 35-45 Minuten bei 110°C und Heißluft im Ofen.
Selbst bei hohen Ernteerträgen gibt es so viele Zubereitungsarten für Zucchini, dass sie niemals langweilig oder eintönig werden. Außerdem passen sie dank ihres milden Geschmacks prima in alle möglichen Gemüsepfannen.
Fazit – Zucchini anbauen
Zucchini sind eine ganz besondere Form der Gartenkürbisse und kommen aus den mediterranen Regionen Italiens. Die gesunden und kalorienarmen Früchte dürfen in keinem Garten fehlen, denn sie sind sehr leicht anzubauen. Da Zucchinipflanzen sehr hohe Erträge erzielen können, reichen ein bis zwei Exemplare bereits vollkommen aus, um den ganzen Sommer über reichlich versorgt zu sein. Zucchini lieben warme und sonnige Standorte mit nährstoffreichem Boden. Ab Mitte bis Ende Mai können die Samen oder Jungpflanzen ins Gartenbeet, sobald die frostigen Nächte vorüber sind. Neben einer regelmäßigen Bewässerung mögen Zucchini auch Dünger mit viel Phosphor, aber nur mäßig viel Stickstoff, da dieser Mehltau begünstigen kann. Ab Juli kann man die heranreifenden Früchte ernten und in allen erdenklichen Zubereitungsformen genießen, egal ob roh, gegrillt, gefüllt, als Salat oder als Pfannengemüse.