Eine der wahrscheinlich hierzulande am schnellsten wachsende Sportarten ist Yoga. Alleine bei der Bezeichnung als Sportart wird man dem Yoga jedoch nicht gerecht. Vielmehr liegt dahinter im Idealfall eine Lebenseinstellung. Somit gehört zu einer umfassenden Lebensführung auch die yogische Ernährung. Wir bieten eine kleine Einführung.
Über die Ernährung bei Yoga könnte man eigene Bücher schrieben. Oftmals gespickt mit yogischen Fachbegriffen aus der indischen Sprache. Für einen Anfänger oder jemanden der noch nie mit Yoga in Verbindung gekommenen ist, ist das dann, im wahrsten Sinne des Wortes, ein Buch mit sieben Siegeln. Wie in jeder Wissenschaft, und als dies würde ich Yoga auch mit einordnen, wird man der Sache allerdings ohne das Fachvokabular nicht gerecht. Nichtsdestotrotz möchte ich versuchen alles auf einen relativ einfachen Nenner herunter zu brechen und die Grundzüge yogischer Ernährung kurz zu erläutern.
Sauer und basisch
Ein Grundprinzip geht davon aus, dass 20 Prozent unseres Körpers aus sauren und die übrigen 80 Prozent aus basischen Elementen bestehen. Daraus abgeleitet sollte auch die yogische Ernährung mindestens zu 80 Prozent aus der Aufnahme von basischen Lebensmitteln bestehen. Basisch sind vor allem Obst und Gemüse oder auch verschiedene Getreide. Fleisch und Milchprodukte wäre damit deutlich unterrepräsentiert.
Sattvig, rajasif und tamasig
Der Yogi geht davon aus, dass es ohne Gesundheit nicht möglich ist sich auf die spirituellen Übungen zu konzentrieren. Frei nach dem Motto, man ist, was man isst, plädiert der Yoga Praktizierende entsprechend für gesunde Lebensmittel. Dabei weißt Yoga der Ernährung verschiedene Konstitutionen zu: rein (sattvig), anregend (rajasig) und dunkel (tamasig). Wie bereits zu erahnen sollten bei der yogischen Ernährung natürlich möglichst viele reine bzw. sattvige Lebensmittel verwendet werden, um eben die körperliche und damit auch geistige Gesundheit zu erhalten. Tamsige oder eben dunkle Lebensmittel sollten vermieden werden und irgendwo zwischen den Wahrheiten liegen anregende Lebensmittel.
Sattvige, also yogische Ernährung besteht aus frischen, pflanzlichen und vollwertigen Lebensmitteln. Bestenfalls sind diese regional angebaut, nach der Saison geerntet und fair produziert. Da keine Giftstoffe daran sein sollen, ist darüber hinaus auf den biologischen Anbau zu achten. So werden auch bei Plastikverpackungen Giftstoffe ausgesondert und derartige Verpackungen beispielsweise sind somit zu vermeiden. Als nächstes sollte man mit Genuss essen und sich entsprechend zum Essen zeit nehmen. Sein Essen zu verschlingen ist nicht sattvig.
Yogische Ernährung ist vernünftig
Betrachtet man die Regeln der yogischen Ernährung also genauer, so kommt man zu einem eigentlich ganz vernünftigen Schluss. Zwar erklärt man Ernährung im Yoga durch die verschiedenen spirituellen Eigenschaften von Lebensmitteln oder der eigenen geistigen Fähigkeiten und Reinheit. Schlussendlich steht dahinter aber vor allem der vernünftige Menschenverstand. Wie auch eine weitere Grundregel der yogischen Ernährung: Ess nur dann wenn du hungrig bist!
Yoga – ja! Aber ich esse was ich will
Sieht man aber den Erfolg der Sportart Yoga und vergleicht diese mit dem Erfolg der yogischen Ernährung, so erkennt man eine gewisse Differenz. Menschen sind sehr schnell dabei mal etwas sportlich auszuprobieren, wenn es aber an der eigenen Teller geht wird es schwieriger. Der Trend der yogischen Ernährung rennt dem großen Bruder Yoga leider noch deutlich hinterher.