Wer überlegt mit dem Rauchen aufzuhören, steht häufig vor einem Problem: Lohnt es sich überhaupt? Denn bei einem Rauchstopp steigt die Gefahr zuzunehmen und dadurch an Diabetes zu erkranken. Überwiegen die positiven Folgen eines Tabakentzugs die Gefahr zuzunehmen? Eine Studie hat eine zweiteilige Antwort darauf.
Wer mit dem Rauchen aufhört, nimmt häufig zu
Nikotin hat zwei Auswirkungen, die dabei helfen abzunehmen: Es zügelt den Appetit und steigert den Grundumsatz. Sobald man mit dem Rauchen aufhört, wächst der Appetit wieder und man nimmt zu – im Schnitt vier bis fünf Kilo. Mit dem Gewicht steigt das Risiko für Erkrankungen wie Diabetes, Infarkte und Schlaganfälle. „Lange Zeit war unklar, ob dieser Effekt den Gewinn an Lebenszeit, der durch den Rauchstopp erzielt wird, teilweise wieder zunichte macht“, sagt der Lungenarzt Dr. Claus Vogelmeier.
Langzeitstudie zeigt, wie sich ein Rauchstopp auswirkt
Die renommierte Fachzeitschrift „New England Journal of Medicine“ veröffentlichte eine Studie, die sich damit beschäftigte, ob die gesundheitlichen Vorteile eines Rauchstopps diesen Nachteil überwiegen. Die Daten von über 160.000 Menschen flossen darin ein – für sie lagen Angaben zu Rauchstatus, Gewicht und Gesundheit über einen Zeitraum von durchschnittlich 20 Jahren vor. So kann die Studie darlegen, wie sich ein Rauchstopp im Vergleich zu einer fortgesetzten Raucherroutine auf das Gewicht, Diabetes-Risiko und die Lebenserwartung auswirkt.
Hört man auf zu rauchen, steigt die Gefahr an Diabetes zu erkranken
Die Studie zeigte deutlich einen Nachteil des Rauchstopps: Hört man auf zu rauchen und nimmt zu, steigt das Diabetesrisiko. Generell gilt dabei: Je stärker man zunimmt, desto höher wird die Gefahr an Diabetes zu erkranken. Bei einer Gewichtszunahme bis zu fünf Kilo, erhöhte sich das Diabetesrisiko um 15 Prozent – bei bis zu zehn Kilo, stieg es sogar um 36 Prozent und bei mehr als zehn Kilo um 59 Prozent. Die Forscher verglichen die Gefahr an Diabetes zu erkranken der Teilnehmer, die aufhörten zu rauchen, mit denjenigen, die weiter rauchten. Wenn es Raustoppern gelang, ihr Gewicht zu halten, stieg das Diabetesrisiko nur minimal.
Die Vorteile eines Rauchstopps überwiegen trotzdem
Zwar steigt das Diabetesrisiko in den ersten Jahren, nachdem man mit dem Rauchen aufhört, doch nach ungefähr sechs Jahren beginnt es wieder zu sinken. Davon abgesehen ist Rauchen selbst ein Risikofaktor für Diabetes. Trotz des möglichen Diabetesrisikos, lohnt es sich, mit dem Rauchen aufzuhören: Stoppt man den Tabakkonsum, gewinnt man an Lebensjahre. Denn das Risiko an einer Herzkreislauf-Erkrankung zu sterben sank bei allen Rauchstoppern beachtlich. Egal, wie viel Gewicht man zunahm, sank das Risiko um etwa die Hälfte. Ebenfalls halbierte sich das Risiko innerhalb des Studienzeitraums an anderen Ursachen frühzeitig zu sterben.