Jeder der schon einmal Umgezogen ist, hat bestimmt von mindestens einer Person Brot und Salz zum Einzug geschenkt bekommen. Wir praktizieren diese Tradition fleißig weiter, wissen meist jedoch nicht mehr woher sie eigentlich kommt und warum wir das machen. Wir wollen deshalb dem Brauch ein wenig auf den Grund gehen.
Symbolik von Brot und Salz
Um den Brauch von Brot und Salz zum Einzug nachzuvollziehen, sollten wir zuerst einmal die Symbolik der beiden Lebensmittel etwas näher betrachten. Wir schauen uns also an, für was Brot und Salz sinnbildlich steht. Dabei stößt man meist auf eine religiöse und auch eine weltliche Erklärung.
Für die meisten geht der Brauch auf Jesus Christus zurück. Hier liegt der Bedeutung zugrunde, dass sich Jesus selbst als das „Brot des ewigen Lebens“ bezeichnete. Damit steht das Brot als Zeichen für Gottes Sohn und soll entsprechend die Frömmigkeit und den Segen mit in das Haus bringen. Das Salz hingegen findet sich im alten Testament wieder, wo vom „Salz der Erde“ die Rede ist. Auch gibt es ein Salzbündnis zwischen Gott und dem Volk Israel, was als unzerbrechliches Bündnis gilt.
Anders gesehen kann Brot und Salz zum Einzug aber auch für etwas ganz Weltliches stehen. Das Brot gilt als Zeichen des des Wohlstandes. Es zeigt, dass in diesem Haus niemals Hunger leiden soll. Das Salz ist dabei sprichwörtlich das „Salz in der Suppe“. Also steht das Salz für jenen Teil des Lebens, welcher das Leben lebenswert macht. Im weltlichen Sinne steht Salz und Brot entsprechend für das Notwendige (Brot) und das Besondere (Salz).
Brot und Salz im geschichtlichen Kontext
Als der Mensch anfing sesshaft zu werden, begann er auch damit Getreide anzupflanzen. Irgendwann lernte er daraus sein eigenes Brot zu backen. Somit ist in vielen Kulturkreisen bis heute das Brot eines der nicht wegzudenkenden Grundnahrungsmittel. So vielfältig die Kulturen sind, so unterschiedlich sind auch die Brot-Rezepte. Insbeosndere hier in Deutschland ist die Brot-Kultur sehr stark ausgeprägt. Kaum woanders auf der Welt die die Vielfalt an Brot derart groß wie hierzulande.
Salz hingegen war lange Zeit in vielen Regionen ein Luxusgut. Wer in der Nähe von Salzbergwerken oder dem Meer wohnte, der konnte auf Salz zu erschwinglichen Preisen hoffen. Wer hingegen nicht in den Salzabbaugebieten wohnte, der musste das „weiße Gold“ oft teuer bezahlen Nichtsdestotrotz gehörte es auch in ärmeren Haushalten zur Grundausstattung einer guten Küche. Somit ist lange Zeit Salz der tägliche Luxus gewesen, den man sich zu Hause gegönnt hat.
Brot und Salz – nicht nur zum Einzug
Das man Brot und Salz zum Einzug schenkt, das ist den meisten Menschen noch bekannt. Allerdings findet man diese Geschenke-Kombination auch zu anderen großen Anlässen. Man sich nicht wundern, wenn man Brot und Salz zu folgenden Feierlichkeiten von seinen Gratulanten bekommen sollte:
- Vor allem im Norden Deutschlands ist es Brauch Brot und Salz in die Windel eines Neugeborenen zu legen.
- Auch zur Hochzeit kann es durchaus sein, dass man Brot und Salz geschenkt bekommt. Es gilt als Zeichen der Beständigkeit.
- In manchen Regionen Ungarns und Rumäniens wir Brot uns Salz zudem dem Wetterdämon gehuldigt.
Es kann jedoch auch passieren, dass man als Gast seitens des Gastgebers Brot und Salz gereicht bekommt. Man muss es also nicht immer unbedingt selbst mitbringen.
Brot und Salz – Zusammenfassung
Der Brauch von Brot und Salz hat sich fest in unsere Kultur verankert. Dabei bekommt man es klassischerweise zum Einzug, es hat aber auch als Geschenk bei Hochzeiten und zur Geburt seine Tradition. Die Bedeutung von Brot und Salz weist in aller Regel auf Wohlstand, Frömmigkeit oder Beständigkeit hin.