„Nur das Beste aus einer extra Portion Milch“ – so oder ähnlich lauten viele Werbeversprechen der Lebensmittelindustrie. Ist Milch aber wirklich so gesund? Neuste Studien aus Harvard haben jetzt erstaunliches festgestellt. Die Milchwirtschaft wird da nicht begeistert sein.
Ist Milch wirklich so gesund? Um diese Frage zu beantworten, muss ganz klar zwischen Kuhmilch uns Hafer-, Reis- oder Sojamilch unterschieden werden. Am verbreitetsten ist ganz klar die Kuhmilch. Aber gerade hier zweifeln Ernährungsexperten aus Harvard die gesundheitsfördernde Wirkung an. Demnach ist Milch (Kuhmilch) nicht so gesund wie es uns die Werbung in den kurzen zwanzig Sekunden Spots suggeriert.
Oft wird das ach so wichtige Kalzium in der Milch angepriesen. Das Kalzium in der Milch helfe gegen das Auftreten von Osteoporose (eine Erkrankung des Knochens, welche vor allem bei älteren Menschen häufig zu Knochenbrüchen führt), so die herrschende Meinung. Eine Studie an 75.000 Frauen, welche über einen Zeitraum von zwölf Jahren, die Auswirkungen von Milch auf die Knochen ermitteln sollte, zeigt erstaunliches. Die Probanden, welche häufig Milch zu sich nahmen waren sogar anfälliger für Knochenbrüche. Dies liegt an der Übersäuerung des Körpers, auf Grund des vielen Milchkonsums. Hier versucht der Körper der stetigen Kalziumaufnahme entgegenzuwirken und entzieht den Knochen sogar das Kalzium. Dadurch steigt dann das Risiko an Osteoporose zu erkranken.
Schaut man sich die Kalzium-Aufnahmefähigkeit des menschlichen Körpers an, dann wird eine weitere interessante Tatsache deutlich. Milch hat zwar einen beachtlichen Kalziumanteil, allerdings ist die Aufnahmefähigkeit dieses Minerals bei Milchprodukten deutlich geringer als etwa bei vielen Gemüsesorten. Während bei der Milch lediglich 30 Prozent des Kalziums vom menschlichen Körpers aufgenommen und verarbeitet werden kann, steigt dieser Wert bei bestimmten Salatsorten, Rosenkohl oder Brokkoli sogar auf bis zu 60 Prozent.
Es gibt aber noch eine weitere große Gruppe, für die der Milchkonsum nicht gesund ist. Das sind die 15 Prozent der Menschen die an Laktoseintoleranz leiden. Aber auch für den Rest der Bevölkerung bergen sich in einem häufigen Milchkonsum gewisse Gefahren. Der hohe Anteil an gesättigten Fettsäuren in vielen Milchprodukten ist zudem ein Risikofaktor für Herzkrankheiten.
Der Harvard Universität gelang durch eine Langzeitstudie mit 20.000 männlichen Teilnehmern zudem ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs nachzuweisen. Bei den Testpersonen, welche mindestens zweimal am Tag Milch konsumierten stieg das Risiko daran zu erkranken um 34 Prozent. Bei den Frauen stieg bei erhöhten Milchkonsum das Eierstockkrebs-Risiko. Beides liegt, nach Aussage der Ernährungsexperten, an der in der Milch enthaltenen Laktose.
Diese Ergebnisse werden der Milchwirtschaft zu denken geben. Aber auch der Konsument ist angehalten umzudenken. So sollte der leidenschaftliche Milch-Trinker ab sofort öfter mal zu Soja-, Reis oder Hafermilch greifen, wenn er seiner Gesundheit was gutes tun will.
Wir Essen Gesund wünscht einen guten Appetit.