Glaubt man einer Naturbewusstseinsstudie des Bundesumweltministeriums, so sprechen sich in Deutschland eine überwältigende Mehrheit von 93 Prozent aller Menschen gegen die Verwendung von Gentechnik aus. Die Initiative „FOODprint“ hat jetzt 108.000 dieser Stimmer gesammelt und unserer Bundesumweltministerin Schulze übergeben.
FOODprint sucht politisches Gehör
Die Initiative FOODprint wurde vom Lebensmittelhersteller Rapunzel initiiert und von mehr als 30 weiteren Vertretern der Bio-Branche unterstützt. Am Ende war es möglich über 100.000 Stimmer zu sammeln und geschlossen an die Politik zu übergeben. In diesem Rahmen spricht sich selbst unsere Bundesumweltministerin Svenja Schulze gegen Gentechnik in der Landwirtschaft aus.
Insbesondere wollen die Initiatoren auf eine ganz neue Möglichkeit der Gentechnik aufmerksam machen. Hierbei handelt es sich um das Genome Editing. In den USA sind bereits die ersten in dieser Art veränderten Pilze und Äpfel auf dem Markt. Hierfür gibt es in der EU bisher keine gesetzlichen Regelungen, weshalb auch noch keine Kennzeichnungspflicht besteht.
Ein Gerichtsurteil steht an
Nächste Woche entschiedet der Europäische Gerichtshof darüber, ob diese neuen Verfahren überhaupt zur Gentechnik gezählt werden oder nicht. Anstatt auf Gentechnik ist es das Ziel von FOODprint jedoch auf eine verstärkte Züchtung zu setzen. Nicht zu Unrecht äußern sie Bedenken an den Verfahren der Agro-Gentechnik, sind manipulierte Pflanzen einmal im Umlauf, so ist es fast nicht möglich dieses neue Erbgut wieder einzufangen.
Man sollte nach Meinung von Joseph Wilhelm, dem Initiator von FOODprint, die Züchtungslandschaft deutlich stärker fördern und auf diesen Weg sich unabhängig von Gentechnik zu machen. Auch wir sind der Meinung, dass Gentechnik ganz deutlich gekennzeichnet werden sollte. Jeder muss beim Kauf auf den ersten Blick erkennen, falls es sich um gentechnisch veränderte Zutaten handelt und somit frei entscheiden können. Dabei sollte die Kennzeichnung deutlich auf der Vorderseite einer Verpackung ersichtlich sein, denn sonst macht es keinen Sinn.