Wenn der Arzt fragt, wie denn die Ernährung der letzten Tage, Wochen oder sogar Jahre aussah, stehen viele auf dem Schlauch. In der Erinnerung hat man ja auch immer besser gegessen, als es tatsächlich der Fall war. Obst und Gemüse in ausreichender Menge zu essen ist essentiell für unsere Gesundheit, aber genau das ist oft so schwer. Bisher gab ein Ernährungstagebuch im Fall der Fälle Aufschlüsse über Ernährungsgewohnheiten. Eine neue Technologie kann den Prozess nun deutlich vereinfachen und objektiv den tatsächlichen Obst- und Gemüseverzehr bestimmen.
Hautfarbe gibt Aufschluss
Australische Wissenschaftler haben die Hautfarbe als Indikator entdeckt, mit dem man feststellen kann ob jemand viel Obst und Gemüse isst oder nicht. Dafür bedienten sie sich der sogenannten Reflektionsspektroskopie, eine Technologie, die die Farbe und Intensität des von Hautpigmenten reflektierten Lichts misst. Gerade bei hellhäutigen Typen gibt dieses Verfahren eine präzise Auskunft. Die besten Vorhersagen ließen sich anhand der Hautfarbe von Stirn, Bizeps, Handfläche und Fußsohle machen.
Aber was wird da genau gemessen? Es sind die Carotinoide in der Haut, die die Hautfarbe verändern können. Carotinoide sind rote, orange und gelbe Pflanzenfarbstoffe die in einer Vielzahl in Obst- und Gemüsesorten enthalten sind. Isst man also viel Obst- und Gemüse, kann die Haut einen messbaren gelblichen Touch bekommen.
Diese Methode gibt also im Versuch eine schnelle Auskunft über die Ernährung. Dennoch sollen die Studien noch vertieft werden, bevor diese Form der Untersuchung an Ärzte und Ernährungsberater heran getragen wird. Die Forscher sehen aber eine große Chance darin, mit dieser Methode besser Menschen identifizieren zu können, die durch die geringe Aufnahme an Carotinoiden ein erhöhtes Risiko für chronische Krankheiten haben. Der Blick auf die Hautfarbe der Menschen soll künftig genauere Hinweise auf die Ernährung des Patienten liefern und ihnen damit schneller helfen können.
Präzisere Diagnosen möglich
„Aus die Maus“ heißt es künftig also für alle Gemüsemuffel, die das vor dem Arzt bisher noch verschleiern können. Die Messergebnissen des Test kann man nicht weg diskutieren. Und es gibt Hoffnung die langen Diagnosewege zu verkürzen. Bleibt für uns nur zu hoffen, dass Ärzte diese Methode unterstützen und anwenden wollen, und wenn es nur als Risikomarker verwendet wird. Ich fände es gut und schön zu wissen ob selbst ich, als bekennender Gemüseliebhaber, genug Carotinoide aufnehme. Ein Vorteil ist, so lässt es sich viel einfacher gezielt an der Stellschraube der Ernährung drehen, bevor Medikamente verschrieben werden müssten.