Veganer sind gesunder! Sie leiden trotz aller Vorurteile seltener an ernährungsbedingten Mangelerscheinungen und auch sämtliche Zivilisationskrankheiten treffen sie deutlich seltener. Dadurch sparen sich Krankenkassen potentiell viel Geld. Dieses Geld könnte man fairerweise an die veganen Versicherungsnehmer weitergeben.
Israel bevorzugt Veganer
So oder zumindest so ähnlich scheint auch die Clal Insurance aus Israel gedacht haben. Dort bekommen Veganer einen günstigeren Tarif als omnivor essende Versicherte. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Israel ein Traumland für alle Veganer darstellt. Über 5 Prozent aller Israelis leben vegan und in keinem Land ist die Dichte an veganen Restaurant und Hotels derart hoch wie dort. Vegan Reisen in Israel ist mühelos möglich.
Diesem nicht zu unterschätzenden veganen Kundensegment möchte sich das Versicherungsunternehmen mit Sondervergünstigungen öffnen. In Deutschland gibt nach Aussage von Proveg inzwischen etwa 1,3 Millionen Veganer. Auch sie wären eine dankbare Kundengruppe für deutsche Krankenkassen, denn es spricht einiges für Sondertarife von Veganern.
Was spricht für eine vegane Krankenkasse?
So absurd ist die Idee von veganen Krankenkassen Tarifen in der Tat nicht und somit wahrscheinlich nur noch eine Frage der Zeit. Insbesondere teure Krebserkrankungen oder langwierige Diabetes-, Arthritis- und Osteoporosebehandlungen sind bei Veganern erwiesenermaßen deutlich seltener. Auch stecken die meisten Chemikalien in Fleisch- und Milchprodukten, was die Giftkonzentration in vegan lebenden Menschen verringert und somit die Anfälligkeit für Krankheiten reduziert.
Veganer sind in der Regel besser gebildet, was sich auch beim jeweiligen Einkommen wiederspiegelt. Da sich die Beiträge der Krankenkassen an dem Lohn orientiert kann man hiervon in doppelter Hinsicht profitieren. Höhere Einnahmen für die Krankenkassen treffen auf gesundere Versicherte.
Gibt es in Deutschland vegane Krankenkassen?
Trotz zahlreicher dafürsprechender Argumente gibt es noch keine explizit günstigeren Tarife für Veganer. Man bemerkt aber bei manchen Krankenkassen tatsächlich ein umzudenken. Bestes Beispiel ist wohl die BKK ProVita. Sie nennt sich selbst eine „veggiefreundliche Krankenkasse“ und ist damit Vorreiter in Deutschland. Über gesonderte Erstattungen können Veganer auch jetzt schon bis zu 200 Euro pro Jahr sparen.
Je größer die Zielgruppe ist und je stärker die Einsicht bei den Krankenkassen wird, desto eher werden wir auch in Deutschland vegane Krankenkassen bekommen. Mit Sicherheit wären viele Menschen mit einer vorzugsweise pflanzlichen Ernährung gerne bereit diese Vorteile anzunehmen.