Die verheerenden Konsequenzen der letzten Hitzeperiode sind jetzt sichtbar. Durch die Hitzewelle der Jahre 2016 und 2017 wurde jede dritte Koralle des weltberühmten Great Barrier Reefs zerstört. Derzeit stellt sich die Frage, ob das einzigartige Naturreservat überhaupt noch eine Überlebenschance hat.
Von den insgesamt 2300 Kilometern des Korallenriffs sind durch die starke Hitze der letzten Jahre auf etwa 1000 Kilometern zum Teil erhebliche Schäden entstanden. Zu hohe Temperaturen erzeugen Stress für die Korallen, was dazu geführt hat, dass sie nicht langsam verhungert sind, sondern direkt an der Korallenbleiche gestorben. Für kurze Zeit können Korallen überhöhte Temperaturen ertragen und ihre zum Teil schillernd bunte Farbe zurückgewinnen. Halten die Warmzeiten jedoch derart lange an, so sind die Chancen dafür gering.
Bisherige Temperaturschwankungen hatten nie einen derartigen Einfluss. In den letzten Jahren sind jedoch sowohl erhöhte Temperaturen aufgrund des Klimawandels zu verzeichnen, als auch des Klimaphänomens El Niño.
Wenn wir auch in Zukunft die einzigartige Flora und Fauna der insgesamt 2500 Einzelriffe bewundern möchten, so gilt es diese besser zu schützen. Es sind nicht nur zu hohe Temperaturen, die den UNESCO Weltnaturerbe zusetzt. Durch Wasserverschmutzung, übermäßige Fischerei oder Hafenwirtschaft drohen dem Archipel auch direkt durch den Menschen verursachte Gefahren. Auch die strake Konzentration an Plastikmüll im Meer macht Korallen krank.
Man schätzt die noch existierende Anzahl der Korallen auf etwa eine Milliarde. Zudem geht man davon aus, dass die noch bestehenden Reste widerstandsfähiger sind, als die bereits abgestorbenen Flächen. Damit ist aber keine Garantie verbunden, dass nicht auch diese Korallenflächen nicht auch noch erheblichen Schaden nehmen können. Wenn das Riff auch auf die nächsten Jahrzehnte geschützt werden soll, so ist nach Aussage von Forschern dringender Handlungsbedarf gegeben.