Milchalternativen – Was können sie wirklich?

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Durchschnittlich verbraucht jeder Deutsche ca. 55 Liter Kuhmilch im Jahr. Dazu zählt auch die bereits verarbeitete Milch in Joghurt, Backwaren und Co. Doch auch der Verbrauch an Milchersatzprodukten steigt stetig. Egal, ob Hafer-, Kokos-, Soja-, Reis- oder Mandeldrink, die Nachfrage wird immer größer. Doch was können diese Milchersatzprodukte wirklich?

Offiziell dürfen Milchersatzprodukte wegen gesetzlicher Bestimmungen nicht als „Milch“ bezeichnet werden. Aus diesem Grund wird die „Hafermilch“ nicht als Milch, sondern stattdessen mit der Aufschrift Haferdrink deklariert. Dies gilt für alle pflanzlichen Milchersatzprodukte mit einziger Ausnahme der Kokosmilch. Einen Pluspunkt haben die pflanzlichen Alternativen schon im vornherein. Für die Herstellung ist keine Tierhaltung notwendig. Doch wie sieht es mit den Inhaltsstoffen der Milchersatzprodukte aus? Hier einige Sorten im Vergleich mit der klassischen Kuhmilch:

Kuhmilch

Wusstest du, dass Milch kein Getränk ist, sondern wegen seiner zahlreichen Nährstoffe als Lebensmittel gilt? Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Zufuhr von einem Gramm Calcium am Tag. 100 ml Kuhmilch enthalten schon 120 mg Calcium und ist aus diesem Grund ein guter Calciumlieferant. Kuhmilch ist ebenfalls sehr reich an Mineralstoffen und Vitaminen wie Kalium, Magnesium und Vitamin B12. Doch rund 30 % der deutschen Bevölkerung leidet unter einer, häufig nicht diagnostizierten Laktoseintoleranz und somit auch unter regelmäßigen Beschwerden nach dem Konsum von Milch- und Milchprodukten. Schuld an möglichen Beschwerden ist das fehlende Enzym Laktase, welches für die Aufspaltung der Laktose verantwortlich ist. Laut Studien fördert Kuhmilch das Risiko für Arterienverkalkung, Diabetes mellitus und Akne. Auch in der Ökobilanz schneidet die Kuhmilch nicht besonders gut ab: Für einen einzigen Liter Kuhmilch werden ca. 1000 Liter Wasser verbraucht!

Milchalternative: Sojadrink

Sojadrink ist wohl der bekannteste unter den Milchalternativen. Mit 4 bis 6 g Eiweiß auf 100 ml Sojadrink ist diese Alternative eine der eiweißreichsten Milchersatzprodukte. Sojadrink ist keine natürliche Calciumquelle und wird aus diesem Grund, wie die meisten Milchalternativen, häufig mit Calcium angereichert. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass kein zusätzlicher Zucker beigesetzt wurde.

Milchalternative: Haferdrink

Besonders in Kombination mit Müslimischungen oder zur Zubereitung von Haferbrei ist der Haferdrink eine der besten Alternativen. Vitamine und Mineralstoffe wie Calcium werden häufig zugesetzt. Aus ökologischer Sicht ist Haferdrink eine der besten Alternativen, da dieser durch seine kurzen Transportwege und seinem regionalen Anbau vergleichsweise klimaneutral ist. Achtung: Enthält Gluten!

Milchalternative: Reisdrink

Durch seine leicht süßliche Note eignet sich der Reisdrink hervorragend für die Zubereitung von Süßspeisen wie zum Beispiel Pancakes oder Milchreis. Bei dieser Milchalternative sollte, wie bei allen, darauf geachtet werden, dass kein Zucker zugesetzt wurde. Reisdrink enthält durchschnittlich genauso viele Kalorien wie die herkömmliche fettreduzierte Kuhmilch.

Milchalternative: Mandeldrink

Durch seine nussige Note ist der Mandeldrink gut geeignet für das verfeinern von Soßen und die Verwendung beim Kochen, aber auch im Müsli ist Mandeldrink ein Genuss. Mandeldrink enthält einen kleinen Teil an gesunden ungesättigten Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren, welche viele positive Auswirkungen auf unseren Körper haben. Beim Kauf solltest du eine natriumarme Variante bevorzugen, da in Mandeldrink häufig eine größere Menge Salz zugesetzt wird. Ökologisch gesehen ist der Mandeldrink wegen seines hohen Wasserverbrauchs während der Herstellung nicht die beste Wahl. Achtung: Nicht geeignet für Nussallergiker!

Milchalternative: Kokosdrink

Kokosdrink ist von Natur aus sehr fettreich und daher eine der kalorienreichsten Varianten. Durch seine mittelkettigen Fettsäuren ist der Kokosdrink jedoch ein sehr guter Energielieferant und diese Art der enthaltenden Fette werden nur selten ins Fettgewebe eingelagert. Kokosdrink ist durch seine leichte Herstellung eine der unverarbeitetsten Milchalternativen.

Fazit zu Milchalternativen

Kuhmilch ist aus rein ernährungsphysiologischer Sicht in Maßen nicht zu verurteilen, da sie sehr reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist. Beim Verzehr der klassischen Milchprodukte sollte bei Beschwerden zuvor eine Laktoseintoleranz ausgeschlossen werden. Die Milchersatzprodukte sind sehr vielfältig und abwechslungsreich. Beim Kauf sollte auf eine Anreicherung mit Calcium und einen Verzicht auf Salz und eine zusätzliche Zuckerzugabe geachtet werden. Dennoch muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er aus geschmacklichen, ethischen oder ökologischen Gründen nicht öfter zu einer Alternative der Kuhmilch greift.

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