Zöliakie ist eine Glutenunverträglichkeit. Die einzige Möglichkeit sie zu behandeln, ist sich lebenslang glutenfrei zu ernähren. Daher stellen Menschen, die an Zöliakie erkrankt sind, ihre Ernährung um und verzichten auf viele Getreideprodukte. Obwohl in Deutschland nur jeder 200ste unter Zöliakie leidet, lassen vielmehr Menschen die Finger von glutenhaltigen Getreidesorten. Es ist mittlerweile ein regelrechter Trend entstanden auf Gluten zu verzichten. Denn das soll angeblich dazu führen sich fitter und gesünder zu fühlen. Doch Ärzte warnen nun vor der Kehrseite eines freiwilligen Gluten-Verzichts.
Was ist Gluten überhaupt?
Gluten ist ein Eiweiß, das in verschiedenen Getreidesorten vorkommt. Sobald es mit Wasser in Berührung gerät, bildet es Klebeeiweiße. Diese sorgen dafür, dass Getreidemehle bei der Verarbeitung zu einem klebrigen Teig werden und verbessern ihre Backfähigkeit. Gluten ist in vielen bekannten Getreidesorten wie Dinkel, Weizen, Roggen und Hafer enthalten.
Warum raten Ärzte von einem freiwilligen Gluten-Verzicht ab?
Ein Verzicht auf glutenhaltige Getreidesorten führt zu einer weniger vielfältigen Ernährung. Ärzte raten Personen, die nicht an einer Glutenunverträglichkeit leiden, deswegen davon ab freiwillig auf Gluten zu verzichten. Sie warnen vielmehr vor zwei Nachteilen eines Gluten-Verzichts. Erstens sind viele Lebensmittel, die statt Weizen und anderen glutenhaltigen Getreidesorten gegessen werden, stärker mit Schwermetallen belastet. So enthalte Reis beispielsweise viel Arsen und Fisch Quecksilber. Vor kurzem hat eine Gruppe von Ärzten der Mayo Clinic in Rochester ihre Forschung dazu veröffentlicht. Ihre Studie zeigt, dass Personen mit glutenfreier Diät deutlich höhere Blutwerte von Quecksilber (1,37 versus 0,93 μg / l), Blei (1,42 versus 1,13 μg / l) und Cadmium (0,42 versus 0,34 μg / l) haben.
Zweitens wiesen ihre Untersuchungen darauf hin, dass eine glutenfreie Ernährung zu ungesünderen Ersatzprodukten führen könnte. Denn ein Gluten-Verzicht könnte dazu führen einerseits mehr Fett, Zucker und Salz zu essen sowie anderseits weniger Eisen, Zink und Ballaststoffe zu sich zu nehmen.