Einige ausländische Produzenten führen mit Zucker verfälschten Honig in die EU ein und bringen mit günstigen Preisen europäische Imker unter Druck. Die EU fordert deshalb bessere Kontrollen von Import-Honig und härtere Strafen für Betrüger.
Hoher Honig-Konsum führt zu Importen
Jeder Deutsche isst im Schnitt mehr als einen Kilo Honig pro Jahr. In Deutschland werden insgesamt jährlich über 85.000 Tonnen Honig konsumiert. Die Deutschen naschen so gerne vom Honig-Topf, dass heimische Imker den Bedarf nicht alleine abdecken können. Denn bundesweit gibt es etwa 75.000 Bienenvölker, die jeweils 20 bis 30 Kilo Honig herstellen. Daher können deutsche Honigproduzenten nur ein Fünftel des Bedarfs abdecken und der restliche Honig muss importiert werden.
Import-Honig ist häufig verfälscht
Was wenig wissen ist, dass Honig das am dritthäufigsten gefälschte Produkt weltweit ist. Insbesondere Import-Honig ist häufig verfälscht, da ihn Hersteller mit Zucker oder Zuckersirup strecken. Die EU bezieht ihren Honig hauptsächlich aus China, Mexiko und der Ukraine. Bei einer Untersuchung der EU erfüllte jede fünfte Probe der importierten süßen Masse nicht die EU-Standards. Verfälschter Import-Honig ist zwar gesundheitlich unbedenklich, setzt aber die heimischen Produzenten unter Druck. Denn während in Deutschland produzierter Honig 12 bis 15 Euro pro Kilo kostet, gibt es chinesischen Honig bereits für 1,20 Euro pro Kilo. Produkte, die verfälscht wurden und deshalb günstiger angeboten werden, führen zu einem Preisfall auf dem Markt, der die heimischen Produzenten unter Druck setzt.
Wie die EU gegen verfälschten Import-Honig vorgehen will
Die EU hat deshalb eine Resolution verabschiedet, um mit besseren Import-Kontrollen verfälschten Honig früher erkennen und Panscher härter zu bestrafen. Ebenfalls fordert sie eine verbesserte Kennzeichnung, die es Verbrauchern zukünftig ermöglichen soll am Etikett des Honig-Glases zu erkennen woher der Honig kommt.
Momentan importiert die EU rund 200.000 Tonnen Honig, es liegt nun an den Mitgliedsstaaten den Import-Honig besser zu kontrollieren. Denn für die Umsetzung von EU-Resolutionen sind die Mitgliedsstaaten zuständig. Deutsche Verbraucher müssen sich wenig darum sorgen sich gepanschten Honig aufs Brot zu schmieren, da hierzulande Honig strengen Kontrollen unterliegt.