In Bremen entsteht gerade der Online-Supermarkt der Zukunft. Ab April möchte das junge Unternehmen myEnso Lebensmittel- und Online-Shop-Giganten wie Rewe, Edeka und Amazon den Rang ablaufen.
Noch zögerlich wagen sich die Deutschen daran, ihre Lebensmittel online zu kaufen. Gerade einmal ein Prozent beträgt der Anteil an online erworbenen Supermarkt-Artikeln. Experten gehen allerdings davon aus, dass das Marktpotenzial bis zum Jahr 2025 auf zehn Prozent steigen wird. Um die Online-Supermarkt-Kunden der Zukunft für sich zu gewinnen, setzt myEnso auf ein frisches Konzept. “ Die Einkaufskonditionen des Handels bestimmen heute überwiegend, was wir konsumieren. Wir wollen, dass der Konsument wieder bestimmt, was es zu kaufen gibt. Das ist auch im Interesse der Hersteller, die über myEnso erstmals einen direkten Zugang zu den Menschen bekommen und viel lernen können“, erläutert Gründer und Geschäftsführer Norbert Hegemann (44). Mit-Gründer und CMO Thorsten Bausch (55) ergänzt: „Die aktuellen Online-Supermärkte spiegeln vor allem nicht richtig die Art und Weise wider, wie Konsumenten einkaufen wollen, nämlich anlassbezogen und nicht auf Einzelproduktebene.“
myEnso möchte vieles anders und besser machen. Ein zentrales Element, um das zu erreichen, ist der „Wünsch-dir-was-Button“. Ein Produkt kann hier vorgeschlagen werden und landet dann für eine Testphase im Shop. Werden 1.000 Likes erreicht, bleibt der Artikel dauerhaft im Sortiment. Anfänglich sollen 25.000 Artikel angeboten werden. Bis auf 100.000 Artikel möchte myEnso dann nach und nach aufstocken. Nicht minder revolutionär ist der Ansatz, die Kunden direkt am Unternehmen zu beteiligen. Denn myEnso verfolgt ein Genossenschaftsmodell. Mit einmalig 100 Euro kann man einen Anteil an myEnso kaufen und darf dann auf Lebenszeit ein Vorteilsprogramm genießen. Bereits seit Oktober werden die ersten Testkunden beliefert. Im April startet dann die Pionierphase. Zunächst in Bremen, später dann auch in Hannover und Hamburg. Wenn sich das Konzept in der Praxis als realisierbar erweist, wird der Kundenstamm weiter auf ganz Deutschland ausgeweitet. 1,5 Millionen Euro wurden schon in die Marktforschung investiert, um beständig zu prüfen, was noch verbesserungswürdig ist. Bisher scheint alles aufzugehen.