Die Regenwürmer sind die heimlichen Helfer in den Gärten und auf den Feldern. Durch ihre Arbeit erhöhen sie die Fruchtbarkeit der Böden und steigern somit den Ertrag pro Anbaufläche. Das Beste daran ist, die kleinen Würmer wollen dafür nicht mal bezahlt werden – also gratis Anbauhelfer. Doch bei der Bewirtschaftung der Böden muss ein bisschen aufgepasst werden, damit es den Regenwürmern gefällt und sie sich gut vermehren können.
Regenwürmer sind keine Schädlinge
Wer gerne im Garten arbeitet begegnet ihnen des öfteren. Kleine glitschige Regenwürmer haben unsere Böden fest im Griff und kümmern sich rund um die Uhr um die Bodenqualität. Da sie keine grünen Pflanzenteile fressen werden sie nicht als Schädlinge eingestuft. Ganz im Gegenteil, die Regenwürmer fressen das tote Pflanzenmaterial und vermischen so organische und mineralische Materialien. Der Kot, welchen sie ausscheiden, dient dann als perfekte Nährstoffquelle für Pflanzen.
Durch die Ausscheidungen der Regenwürmer verklebt der Boden mit den organischen Resten. Das wiederum stabilisiert die Bodenoberfläche und macht sie widerstandsfähiger gegen Erosion durch Wasser und Wind.
Die Rohrsysteme welche die Tierchen bei ihrer täglichen Arbeit im Untergrund hinterlassen verbessert die Infiltrationsfähigkeit der Böden. Das bedeutet, dass Wurzeln bessere Zugänge zu Nährstoffen und Wasser erhalten.
Insgesamt bewirken die Regenwürmer eine sehr umfassende und effektive Bodenbearbeitung. Das Beste daran ist, es bedarf keinerlei Energiekosten oder schädigt in irgendeiner Weise die Umwelt.
Lebensraum der Regenwürmer
Die Regenwürmer sind zwar in fast allen Böden zu finden, allerdings fühlen sie sich nicht überall gleichermaßen wohl. Wenn es ihnen nicht gefällt geht mitunter ihre Population deutlich zurück. Deshalb ist gerade für Landwirte bei der Bodenbearbeitung etwas Vorsicht geboten um den Bestand und damit die kostenlose Arbeitskraft zu erhalten.
So empfiehlt es sich nicht die Felder umzupflügen, solange sie sehr feucht sind. Genau dann halten sich die Regenwürmer an der Oberfläche auf und werden damit in ihrem Lebensraum gestört oder sogar getötet. Prinzipiell sollte der Boden deshalb nicht zu tief bearbeitet werden.
Was sie mögen ist eine Direktsaat oder eine Mulchbedeckung der Felder. Dann haben sie ausreichend zu fressen, fühlen sich wohl und können sich wunderbar vermehren. Regenwürmer lieben etwa auch organischen Dünger und Stallmist. Das ist nicht zu verwechseln mit der Gülle. Die ist wenig förderlich für die Regenwurmpopulation.
Am Besten gefällt den kleinen Tierchen Dauergrünland, in dem sie ganzjährig ungestört ihre Arbeit verrichten können. Reine Fruchtfolgebepflanzung ist nicht so gut.