Wer selbst Brot backen möchte, der muss, wenn er ihn nicht vom Bäcker bekommt oder irgendwo sonst kaufen kann, selber seinen Sauerteig ansetzen. Anfangs dachte ich das sei unglaublich kompliziert und man braucht dafür quasi Laborbedingungen und es muss alles auf die Minute richtig gemacht werden.
Ich hatte vorab nämlich zwei Rezepte ausprobiert, die überhaupt nicht funktioniert haben. Mit meinem aktuellen Rezept klappt es jetzt aber bereits beim dritten Versuch in Folge ohne Probleme.
Sauerteig ansetzen ist also keine Frage des Könnens, sondern einfach des richtigen Rezeptes. Da ich mit dem jetzigen Sauerteig Rezept so zufrieden bin, möchte ich es natürlich auch mit euch teilen! Ganz nebenbei ist es sogar noch das einfachste der Rezepte, die ich bisher ausprobiert habe. Aber anscheinend muss es nicht immer kompliziert sein, um zu funktionieren.
Zubereitung: Sauerteig ansetzen
- Beim Sauerteig ansetzen verrühren wir zu Beginn 50g des Mehl mit 100ml Wasser.
- Jetzt decken wir den Ansatz ab und lassen ihn an einem warmen Ort für 3 Tage stehen.
- Jeden Tag rühren wir mit dem Schneebesen oder einer Gabel unseren zukünftigen Sauerteig einmal durch.
- Am vierten Tag geben wir vor dem Frühstück 80g und weitere 100ml Wasser dazu, rühren alles wieder mit ein und decken den Sauerteig wieder ab.
- Am Abend des vierten Tages kommen die restlichen 70g Mehl und erneut 100ml Wasser dazu und werden wieder eingerührt und abgedeckt.
- Am nächsten Morgen solltet ihr jetzt 500g perfekten lockeren Sauerteig in eurer Schüssel haben. Ist das nicht einfach?
Sauerteig richtig aufbewahren
Falls ihr nach dem Sauerteigbrot backen noch Sauerteig übrig habt, dann empfiehlt es sich diesen in ein gesondertes Glas abzufüllen und aufzuheben. Damit habt ihr das perfekte Anstellgut für euer nächstes Brot und müsst nicht erneut einen frischen Sauerteig ansetzen.
Man kann heutzutage auch das Anstellgut bzw. den Sauerteigansatz kaufen. Allerdings finde ich es immer wieder spannend meinen Sauerteig selber zu machen. Auch wenn ich mit diesem Rezept hier bisher immer erfolgreich war, man weiß so richtig erst ganz zum Schluss, ob der Sauerteig was wird oder nicht. Wer heute schon weiß, wann er Backen möchte, der kann das mit dem Sauerteig ansetzen vielleicht auch so zeitlich koordinieren, dass auch ein zweiter Ansatz zeitlich möglich ist 😉
Trockensauerteig geht auch
Zur Not lässt sich aber der Sauerteig auch als Trockensauerteig kaufen. Der ist lagerbar und man braucht ihn bei Bedarf nur über Nacht noch aufwecken. Selbstverständlich kann man seinen erfolgreich angesetzten Sauerteig auch selber trocknen und sich so einen sicheren Vorrat schaffen. Dafür müsst ihr den verbleibenden Sauerteig einfach ganz dünn auf einem Backpapier verstreichen und über Nacht trocknen lassen. Jetzt könnt ihr den trockenen Sauerteig einfach in einem verschlossenen Glas im Regal aufheben.
Meine Empfehlung ist entsprechend einfach. Lieber ein wenig zu viel Sauerteig ansetzen. Man kann ihn bestimmt mal wieder gebrauchen. Wie ihr bei Bedarf den getrockneten Sauerteig aufweckt erfahrt ihr in einem unserer anderen Artikel.