8 Pflanzenöle auf dem Prüfstand

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Hierzulande beläuft sich der Pro-Kopf-Verbrauch von Erwachsenen und Kindern auf circa 19 l Pflanzenöl im Jahr. Dabei ist Fett nicht gleich Fett! Was die Qualität von Pflanzenölen betrifft, gibt es himmelweite Unterschiede. Grundsätzlich sollte zwischen reinen, nativen und raffinierten Ölen unterschieden werden. In diesem Artikel prüfen wir 8 verschiedene Pflanzenöle auf Herz und Nieren. Lass uns direkt starten!

Distelöl

Gewonnen wird dieses Öl in der Regel aus den Färberdistel-Samen. Vorab werden die Samen über Monate in einer dunklen Umgebung gelagert und getrocknet. Im Geschäft finden wir Distelöl häufig unter der Bezeichnung „Safloröl“. Kaltgepresstes Distelöl besitzt einen hohen Rauchpunkt und sollte lediglich bei niedrigen und mittleren Temperaturen erhitzt werden.

Vorteile:

Distelöl enthält jede Menge des Provitamins A und Vitamin E (ungefähr 48 mg Alpha-Tocopherol je 100 ml). Damit ist das Pflanzenöl für Augen und Haut ein echter Segen.

Nachteile:

Allerdings hat Distelöl im Vergleich zu anderen Pflanzenölen den höchsten Linolsäure-Anteil. Das Öl setzt sich damit zu 75 % aus Omega-6-Fettsäuren zusammen. Diese wirken sich kontraproduktiv auf die Gefäße aus und fördern Arteriosklerose, Mikroentzündungen, Schlaganfälle und Infarkte.

Arganöl

Um 1 l Arganöl zu gewinnen, braucht es circa 30 kg der ausgepressten bitteren Ahornfrüchte. Durch das aufwändige Verfahren liegt der Kostenpunkt des Öls in Bioqualität pro 100 ml bei 20 €. Erstklassiges naturbelassenes Arganöl erkennst du an seiner satten goldgelben Farbe und etwas Bodensatz.

Vorteile:

Das „Gold Marokkos“ bekommt immer mehr den Status eines ausgesprochen gesunden Speiseöls. Kein Wunder, schließlich verhindert das fettlösliche Tocopherol Alterungsprozesse und unterstützt das Immunsystem. Arganöl-Sterole dienen als effektiven Schutz gegen Krebs. Weiterhin kompensiert Arganöl das ungünstige LDL-Cholesterin im Blut. Hierfür genügen bereits zwei Teelöffel am Tag.

Nachteile:

Da Arganöl momentan total im Trend ist, wird es immer öfter mit minderwertigen Ölen vermischt, wie beispielsweise mit billigem Sonnenblumenöl.

 

Kokosöl

Gewonnen wird das beliebte Pflanzenfett aus dem getrockneten Fruchtfleisch der Kokosnuss. Kokosöl wird klassischerweise zum Backen, Braten und Frittieren benutzt. Da Bio-Kokosöl im Vergleich zu anderen Pflanzenölen recht teuer ist, lohnt es sich rohköstliches Kokosöl selber zu machen.

Vorteile:

Die mittelkettigen Fettsäuren im Öl haben einen antiviralen und antibakteriellen Effekt. Ebenso zum Abnehmen soll Kokosöl super geeignet sein.

Nachteile:

Kokosöl beinhaltet fast ausschließlich gesättigte Fettsäuren (bis zu 90 %) und nur geringe Mengen ungesättigte Fettsäuren. Das kann sich negativ auf die Herzkranzgefäße und die Cholesterinwerte auswirken, weshalb du mit dem Klassiker lieber sparsam umgehen solltest. Auch die langen Transportwege sprechen gegen Kokosöl.

Hanföl

Dieses Öl entsteht als Nebenprodukt während der Fertigung von Faserhanf aus Nutzhanf. Keine Sorge: Darin finden sich keinerlei Rauschstoffe (Cannabinoide). 😉 Für einen 1 l Öl benötigt man 3,3 kg Hanfsamen. Achte auf die Farbe des Öls: Je grüner und dunkler das Hanföl, desto geschmacksintensiver und nussiger ist es. Um von dem Gesundheitseffekt zu profitieren, genügen 1 – 2 EL täglich.

Vorteile:

Hanföl versorgt dich mit massenhaft Palmitin-, Öl- und Stearinsäuren. Diese Fettsäuren tragen zu einer gesunden Gehirnfunktion und Zellerneuerung bei. Außerdem ist Hanföl vollgepackt mit Alpha-Linolensäure, die für die Regulierung des Hormonhaushalts und Senkung des Cholesterinspiegels verantwortlich ist. Auch den Stoffwechsel kurbelt das Pflanzenöl mächtig an.

Nachteile:

Selbst wenn es sich um ein natureines Produkt handelt, kann es zu allergischen Reaktionen wie Hautpusteln und Hautrötungen kommen. Bei empfindlichen Personen kann zudem eine Art Magendruck auftreten.

Maiskeimöl

Rund 100 kg Mais sind nötig, um 1 l Maiskeimöl produzieren zu können. Beigemischte Betacarotine verpassen dem farblosen Speiseöl seine goldene Farbe. Dank seines fairen Preises ist es ein Basic-Öl in der Küche.

Vorteile:

Maiskeimöl strotzt nur so vor Vitamin A, B, C und E. In 100 g Öl finden wir bis zu 25.690 Mikrogramm Vitamin E.

Nachteile:

Aufgrund der hohen Nachfrage kommt immer öfter genmanipulierter Mais zum Einsatz. Das Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren ist ebenso nicht günstig, sodass Herz und Gefäße kaum geschützt werden.

Kürbiskernöl

Zur Herstellung dieses Öls ist häufig eine kalte Pressung aus Kürbiskernen erforderlich. Das dunkelgrüne- dunkelviolette Kürbiskernöl punktet mit gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen. Ganze 30 Kürbisse werden für 1 l Öl gebraucht. Wichtig zu beachten ist, dass Kürbiskernöl stets kühl gelagert werden sollte, um den größtmöglichen Gesundheitsnutzen zu bewahren.

Vorteile:

Bioaktive Phytosterine bremsen hinsichtlich ihres hormonähnlichen Effekts Prostataauswüchse, die mit dem Alter einhergehen können. Des Weiteren mildern sie Wechseljahresbeschwerden sowie anlagebedingten Haarausfall. Kürbiskernöl schützt ebenfalls vor Arthritis, Alzheimer, Arthrose und Rheuma.

Nachteile:

Auf dem Markt finden sich neuerdings verstärkt bräunliche oder gelbe Kürbiskernöle. Aufgepasst: hierbei handelt es sich um billige Nachahmungen!

Leinöl

Das gesunde Öl erlebt gerade sein Comeback! Das überrascht nicht, wenn man bedenkt, dass Leinöl eine erhebliche Menge der wertvollen Omega-3-Fettsäuren enthält. Wie es der Name schon verrät, besteht das dickflüssige Öl aus Leinsamen.

Vorteile:

Erhebungen zeigen, dass Leinöl das Immunsystem pusht und das Wachstum von Tumoren bremst. Das Öl hat außerdem einen entzündungshemmenden und blutdruckregulierenden Effekt. Weiterhin wirkt es Depressionen, Stimmungsschwankungen, Erschöpfung und Thrombose entgegen. Schon 2 EL decken den Omega-3-Tagesbedarf.

Tipp: Kaltgepresstes Leinöl in Bioqualität sollte nicht erhitzt werden, sondern erst Speisen beigefügt werden, die Zimmertemperatur erreicht haben, da Transfettsäuren ab einer Temperatur von 100 Grad leichtes Spiel haben. In Form eines Salatdressings macht Leinöl beispielsweise eine super Figur.

Nachteile:

Leinöl ist sehr empfindlich und verdirbt schon nach rund 3 Monaten. Auch die Nährstoffe gehen relativ schnell flöten. Im geöffneten Zustand hält es gerade mal zwei Wochen. Kaufe daher lieber nur eine kleine Flasche.

Olivenöl

In der Mittelmeerküche nicht wegzudenken: Olivenöl! Das populäre Öl wird seit über 8000 Jahren hergestellt. Gewonnen wird es aus dem Kern und Fruchtfleisch der Oliven.

Vorteile:

Die Ölsäure im Olivenöl senkt erwiesenermaßen Entzündungswerte im Blut und wehrt ebenso das Wachstum von Tumorzellen ab. Des Weiteren optimiert es die Insulinresistenz bei Typ-2-Diabetes. Aber damit nicht genug: Olivenöl stärkt als Antioxidans das Herz und verbessert die Knochendichte. Die sekundäre Pflanzenstoffe im Öl helfen zudem bei der Einlagerung von Mineralstoffen.

Nachteile:

Erschreckenderweise ist jedes 2. Olivenöl aus Profitzwecken mit Mineralöl kontaminiert – zum Teil in erheblich hohen Mengen. Zu diesem Testergebnis kam eine Verbraucherzeitschrift.

Fazit: Die Welt der Pflanzenöle

Auf der ganzen Welt gibt es bis zu 100 unterschiedliche Pflanzenöle, die sich zum Verzehr eignen. Hochwertige Öle kommen in lichtdichten, dunkelgrünen oder dunkelbraunen Glasflaschen daher. Sie sind intensiv im Geschmack und wurden auf schonende Weise hergestellt. Fehlen Infos zur Gewinnung, kannst du davon ausgehen, dass es sich um raffinierte Öle handelt.

Diese 4 wertvollen Öle sollte jeder zu Hause haben.

Lies hier nach, welches Öl man wofür verwendet.

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