Jeder kennt es: man quält sich müde durch den Tag und kaum liegt man abends im Bett ist von Einschlafen nicht mehr die Rede. Die Müdigkeit ist verflogen, die Gedanken beginnen um verschiedene Themen des Tages zu kreisen, man setzt sich unter Druck, weil man nun doch endlich einschlafen muss, um am darauffolgenden Tag fit zu sein. Mit Hilfe von natürlichen Kräutern helfen hier, um besser einzuschlafen.
Rund 30 % aller Erwachsenen leiden zumindest hin und wieder unter Schlafproblemen – beim Einschlafen oder auch Durchschlafen. Dabei ist guter Schlaf unverzichtbar, um die Herausforderungen des täglichen Lebens bestmöglich meistern zu können. Körper und auch Seele schöpfen während der Schlafphase neue Kräfte, Organe werden regeneriert, Eindrücke verarbeitet und das Immunsystem gestärkt. So haben regelmäßige Störungen der nächtlichen Ruhe schnell Erschöpfung, Leistungsminderung und auch Krankheiten zur Folge.
Aus diesen und vielen weiteren Gründen gilt es bei Schlafbeschwerden dringend Abhilfe zu schaffen. Wer dabei allerdings nicht zu abhängig machenden, pharmazeutischen Schlafmitteln greifen möchte aber dem ewigen Schäfchenzählen dennoch ein Ende setzen will, kann dies auch auf natürlichem Wege versuchen. So bietet unsere Pflanzen- bzw. Kräuterwelt tolle Alternativen, um endlich in den Genuss eines ruhigeren, erholsameren Schlafes zu kommen. Diese natürlichen Kräuter helfen beim Einschalfen:
Mit Baldrian die Einschlafdauer verkürzen
Der Klassiker unter den schlaffördernden Mitteln ist Baldrian. Dabei kann die Pflanze auf unterschiedlichste Art und Weise zubereitet werden, um die Schlafqualität zu erhöhen und die Einschlafdauer zu verkürzen. Eine bewährte Möglichkeit stellt beispielsweise der Genuss einer Tasse Baldrian-Tee dar. Hierzu gilt es lediglich rund ein Gramm Baldrianwurzel mit kochendem Wasser zu übergießen und fünf Minuten ziehen zu lassen.
Darüber hinaus können Wurzel wie auch Blüten der Pflanze außerdem als Inhalt für ein duftendes Schlafkissen verwendet werden. Die Intensität des Geruchs kann dabei individuell durch die verwendete Menge der Baldrianpflanze variiert werden. Als Bestandteil des Kissens wirkt Baldrian insbesondere entspannend und hilft, das Gedankenkarussell zu stoppen.
Hopfen als natürliches Schlafmittel
Neben Baldrian gilt auch Hopfen als natürliches Schlaf- und Nervenmittel, welches sich ebenfalls eignet, um damit ein kleines Baumwollkissen oder Leinensäckchen zu befüllen. Zu empfehlen ist hier allerdings, zusätzlich zum Hopfen noch weitere Kräuter zu ergänzen (z. B. Baldrian), um den Geruch zu intensivieren.
Darüber hinaus kann auch aus den hellgrünen Hopfenblüten schlaffördernder Tee gezaubert werden. Zwei Esslöffel der Blüten, aufgegossen mit einem Liter kaltem Wasser sollten hierzu rund 15 Minuten leicht köcheln.
Übrige Hopfenblüten sind außerdem perfekt, um sie in ein Vollbad zu geben. Dadurch können Nervosität und innere Unruhe reduziert werden.
Aus Kamille Schlaftee zubereiten
Nicht nur bei Magen-Darm-Problem gilt Kamillentee als Geheimtipp der heimischen Küche. So kann aus den Blüten genauso gut auch ein entspannender Schlaftee zubereitet werden. Hierzu werden zwei bis drei Teelöffel Kamillenblüten mit rund 250 Milliliter heißem Wasser übergossen. Anschließend sollte der Aufguss circa 6 Minuten zugedeckt ziehen.
Zudem ist auch Kamille als Badezusatz optimal geeignet. Fünf Tropfen Kamillenöl im Badewasser sorgen neben entspanntem, ätherischen Duft insbesondere auch für Entspannung und Beruhigung.
Lavendel für ruhigen Schlaf
Der Geruch von Lavendel ist unverkennbar. Dabei hilft er optimal, um sich in einen ruhigen Schlaf tauchen zu lassen. Ein Säckchen oder Kissen befüllt mit Lavendelblüten kann neben dem Kopfkissen wahre Wunder wirken. Als Alternative ist es hier außerdem möglich, ein Taschentuch beträufelt mit zwei Tropfen Lavendelöl in Bettnähe zu deponieren. Aber Achtung: dieses sollte dringend in sicherer Entfernung zu den Augen – also eher am Nachttisch und nicht direkt am Kopfkissen – platziert werden.
Darüber hinaus sorgen fünf bis sechs Tropfen Lavendelöl auch im Badewasser für einen ganz besonderen Relax-Effekt.
Melisse – Ein Wundermittel gegen Einschlafbeschwerden
Das ätherische Öl der Melisse wirkt beruhigend, entspannend und zudem schlafauslösend. Bei nervöser Unruhe und auch Einschlafbeschwerden gilt die Pflanze deshalb als Wundermittel. Bei anhaltendem Stress bietet sich eine Art „Tee-Kur“ an. Hierzu sollten zwei bis drei Mal täglich eineinhalb Teelöffel frische Melissenblätter mit kochendem Wasser übergossen werden. Diese gilt es anschließend rund 10 Minuten ziehen zu lassen. Bei akuten Schlafproblemen hingegen kann eine Tasse Tee – zubereitet rund eine Stunde vor dem Zubettgehen aus drei Teelöffeln der Pflanzenblätter – Abhilfe schaffen.
Johanniskraut steigert die Schlafqualität
Die gelb blühende Pflanze ist primär als Stimmungsaufheller bekannt, der negative Gedanken und Ängste vertreibt. So hilft Johanniskraut vor allem bei seelisch bedingten Schlafbeschwerden, die aus einem innerem Ungleichgewicht resultieren. Insbesondere hochdosierte Tropfen oder Dragees aus der Apotheke helfen, eine seelische Balance zu schaffen und dadurch Schlafqualität wie auch -quantität zu erhöhen.
Aber Vorsicht: Johanniskraut kann die Wirkung von hormonellen Verhütungsmethoden (z. B. Anti-Baby-Pille) herabsetzen.
Leichter einschlafen mit Cannabidiol (CBD)
Einen neueren Trend unter den schlaffördernden Substanzen stellt CBD dar. Cannibidol – legalem Hanf ohne Rauschwirkung mit einem THC-Gehalt von weniger als 0,2 % – wurde eine positive Wirkung auf Schlafstörungen zugesprochen. Hauptsächlich kann das CBD seine Wirkung entfalten, insofern die Schlafbeschwerden auf chronische Schmerzen oder auch Angst zurückzuführen sind. Betroffene gaben hier an, dank CBD leichter einschlafen zu können und grundsätzlich einen stabileren Schlafrhythmus aufgebaut zu haben.
Fazit – Kräuter für einen guten Schlaf
Guter Schlaf wird von vielerlei Faktoren beeinflusst. So gilt es grundsätzlich, eine angenehme Schlafatmosphäre zu schaffen und Schlafdiebe wie Smartphone und Fernseher möglichst aus der Ruhezone zu verbannen. Neben empfohlener moderater Bewegung vor dem Zubettgehen gibt es darüber hinaus eine Vielzahl an schlaffördernden Lebensmitteln, die abends verstärkt zu sich genommen werden sollten, um Schlafqualität und -quantität zu steigern. Doch insbesondere auch Kräuter können hier helfen, innere Unruhe zu verringern und Entspannung zu finden.
Mein persönlicher Kräuter-Tipp: Ganz klar – Kräutersäckchen und -tee! Das Kissen bzw. Säckchen dazu idealerweise mit einer bunten Kräutermischung aus Baldrian, Hopfen und Lavendel befüllen und neben dem Kopfkissen deponieren. Beim Tee habe ich sehr gute Erfahrungen mit Melisse und Kamille gemacht…
Aber letztendlich muss natürlich sowieso jeder für sich selbst herausfinden, was einem gut tut und hilft, den Weg hin zu einer entspannten Nachtruhe zu finden! Kräuter können helfen 😉