In unseren heutigen Lebensmitteln finden wir Bitterstoffe leider kaum noch vor. Hast du gewusst, dass viele Obst- und Gemüsesorten ursprünglich deutlich bitterer waren? Hierzu zählen zum Beispiel Grapefruits, Artischocken, Eisbergsalat, Löwenzahn und Chicorée. Insgesamt gibt es 25 unterschiedliche Bitterrezeptoren, aber es ist nur eine Frage der Zeit, wie lange wir diese noch benötigen, da wir immer weniger Bitterstoffe zu uns nehmen.
Glücklicherweise gibt es auch heutzutage noch einiges an Gemüse mit Bitterstoffen sowie Obst und Wildkräuter, die immer noch reich an natürlichen Bitterstoffen sind. Welche 3 Bitterstoffe gesund sind und inwieweit sich diese vorteilhaft auf unsere Gesundheit auswirken, verraten wir dir in diesem Artikel.
Warum wir immer weniger Bitterstoffe essen
Einige Bitterstoffe sind sogar giftig für uns Menschen. Der bittere oder auch saure Geschmack vermittelt unserem Körper eine potenzielle Gefahr, dass wir von dieser Pflanze lieber die Finger lassen sollten. Andere Bitterstoffe wurden wiederum jahrzehntelang bewusst aus unserer Nahrung herausgezüchtet, um sie für uns genießbar zu machen. In der aktuellen Zeit sind bittere Lebensmittel oft viel milder und süßlicher als sie es einst waren.
Das liegt daran, dass wir heute Geschmacksrichtungen, wie süß, salzig und umami bevorzugen und bittere Geschmäcker lieber meiden, weil wir einfach nicht mehr daran gewöhnt sind. Dabei sind bittere Stoffe für die Aufrechterhaltung unserer Gesundheit wesentlich. Das bedeutet aber nicht, dass du übertreiben solltest: Zu viele Bitterstoffe sind nämlich nicht gut für die Magenschleimhäute. Die folgenden 3 Bitterstoffe sind aber besonders gesund für uns Menschen.
1. Bitterstoff Cynarin
Gerade Artischocken enthalten eine erhöhte Menge des Bitterstoffes Cynarin. Dieser hat einen besonders positiven Einfluss auf die Leber und soll die Produktion der Gallenflüssigkeit anregen. Es besteht sogar die Mutmaßung, dass Cynarin bei der Regeneration der Leberzellen mitwirken kann. Zudem soll die regelmäßige Einnahme des Bitterstoffes den LDL-Cholesterinwert und auch den Blutdruck senken. Dementsprechend eignet sich die zusätzliche Einnahme von Artischocken, um Arteriosklerose vorzubeugen.
Wenn du kein Fan von Artischockenherzen bist, kannst du Cynarin auch als Extrakt einnehmen oder dir einen Saft aus Artischocken pressen.
2. Bitterstoff Naringenin
Auch der Bitterstoff Naringin, der überwiegend in Grapefruits und Pomelos zu finden ist, hat es in sich! Er wirkt nicht nur als Antioxidans und neutralisiert freie Radikale im Körper, sondern trägt zudem zur Senkung des Cholesterinwertes und infolgedessen zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei. Auch unser Verdauungssystem freut sich über den Verzehr von Naringenin.
Hinweis: Die Einnahme von Narigin kann in einigen Fällen die Wirksamkeit von bestimmten Medikamenten beeinträchtigen. Sprich vor einer vermehrten Einnahme von Naringenin also unbedingt mit deinem behandelten Arzt.
3. Bitterstoff Lactucin
Etliche bitterschmeckende Blattsalate punkten nicht nur durch reichlich Vitamine und Mineralien, sondern auch durch ihre große Anzahl an Bitterstoffen. Darunter fallen Salatsorten wie Radicchio, Rucola, Frisée, Chicorée, Endivie oder auch der beliebte Eisbergsalat. Der Bitterstoff Lactucin hat einen entzündungshemmenden und beruhigenden Effekt auf den Körper und unterstützt die Bekämpfung von Bakterien und Pilzen. Weiterhin kann er sogar bei neurodegenerativen Krankheiten eingesetzt werden. Der Stoff hat eine schmerzstillende Wirkung, die vergleichbar mit Schmerzmitteln ist.
Bitterstoffe zum Abnehmen
Gerade aufgrund der positiven Wirkungen auf die Verdauung, unterstützen uns Bitterstoffe auch beim Abnehmen. Durch den Verzehr der bitteren Stoffe wird die Gallensaft-Produktion angekurbelt, wodurch die Fettverdauung in Schwung kommt. Außerdem wirken sie als natürliche Appetitzügler und können Heißhungerattacken stoppen. Bitterstoffen sollten also in keinem Speiseplan fehlen, denn sie helfen uns nicht nur gesund zu bleiben, sondern auch Gewicht zu verlieren.
Bittere Lebensmittel
Auch wenn einige Gemüse- und Obstsorten viele der Bitterstoffe verloren haben, gibt es dennoch Nahrungsmittel, die von Natur aus vermehrt Bitterstoffe aufweisen. Wie gerade erwähnt gehören bitteres Gemüse wie die Artischocke und Zitrusfrüchte wie die Grapefruit oder Pomelo dazu. Ebenso zählen verschiedene Salatsorten, wie Endivie, Radicchio oder Rucola zu den Lebensmitteln mit Bitterstoffen.
Darüber hinaus gibt es auch viele Heilkräuter, in denen reichlich gesunde Bitterstoffe stecken. Löwenzahn, Gänseblümchen, Schafgarbe und Brennnessel sind nur einige Beispiele. Möchtest du wissen, wie sich Bitterstoffe in die Ernährung integrieren lassen?
Fazit: Welche 3 Bitterstoffe gesund sind
Bitterstoffe finden schon seit jeher Anwendung in der ayurvedischen Ernährungslehre, Kräuterheilkunde oder auch in der chinesischen Medizin. Nicht umsonst wird die Einnahme eines Magenbitters nach einer deftigen Mahlzeit empfohlen. Auch der griechische Arzt Hippokrates und die Naturmedizinerin Hildegard von Bingen setzten bei gesundheitlichen Beschwerden auf Bitterstoffe. Natürlich muss man sich erstmal an den bitteren Geschmack gewöhnen, aber es gibt ja die Möglichkeit, Bitterstoffen mit anderen Geschmackskomponenten zu verbinden.
Jetzt weißt du auch, welche 3 Bitterstoffe gesund sind: Besonders Cynarin, Naringenin und Lactucin sind für ihren gesundheitsfördernden Effekt bekannt und können sogar Krankheiten vorbeugen. Vor allem eignen sich Bitterstoffe für die Leber und die Galle, weshalb sie für unsere Verdauung eine echte Wohltat sind. An dem Spruch „Was bitter dem Mund, ist der Magen gesund“, ist also definitiv etwas dran. 😉