Kontaktbeschränkungen, Abstandsregeln, Quarantäne – die aktuelle Lockdown-Zeit gestaltet das menschliche Bedürfnis nach Nähe so schwer und vor allem auch verboten wie noch nie. Und selbst ohne Corona-Regelungen nehmen die unfreiwillig Alleinstehenden oder auch Senioren ohne regelmäßige Kontakte stetig zu. So leiden immer mehr Menschen unter dem Gefühl der Einsamkeit und fühlen sich verloren und ohne Halt. Nicht selten resultieren hieraus psychische Beschwerden bis hin zur Depression.
Du kennst dieses Gefühl? Dann lass den Kopf nicht hängen – denn bereits ein paar kleine Tipps und Tricks können sehr hilfreich dabei sein, einsame Phasen gut zu überstehen.
Bleibe in Kontakt
Soziale Kontakte sind lebenswichtig für das soziale Lebewesen Mensch. Obwohl natürlich nichts über persönliche Treffen geht, können auch die momentan vorherrschenden digitalen Kommunikationsmöglichkeiten die Einsamkeit zumindest teilweise nehmen. Versuche deshalb, täglich mit Menschen, die dir wichtig sind in Kontakt zu bleiben – egal ob persönlich oder wenigstens über Telefon, Video-Call oder auch WhatsApp. Dies ist dabei auch im Berufsleben wichtig. Insbesondere aktuell, wo die Mehrheit der Arbeitnehmer sich im Homeoffice befindet, reißt der Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen schnell einmal tagelang ab. Dies ist weder für die Arbeitsresultate noch die Psyche gut. Lasse es deshalb nicht zu und versuche auch hier, regelmäßig über verschiedenste Kanäle zu kommunizieren.
Suche Gleichgesinnte
Egal ob digital oder in der realen Welt – es hilft, sich mit Menschen zu unterhalten, die ähnlich fühlen und denken. Auch in Zeiten von Corona gibt es hier zumindest vereinzelt Möglichkeiten, Gleichgesinnte kennenzlernen. Hierzu zählen zum Beispiel digitale Kochkurse, Sportworkouts an der frischen Luft oder auch Selbsthilfekurse. Ebenso kann das Lesen von Blog-Artikeln Anderer mit ähnlichen Sorgen und Ängsten helfen, Beruhigung zu finden und die eigenen Gefühle besser greifbar zu machen.
Lausche angenehmen Klängen
Du bist alleine in deinen vier Wänden und alles ist ruhig und wirkt ausgestorben? So bereichernd Stille häufig sein kann, so belastend kann sie vor allem in Phasen der Einsamkeit wirken. Um die Stimmung zu heben und etwas Leben in dein Heim zu bringen, kann jegliche Art von Klängen helfen. Je nach Lust und Laune gibt es hier die passende Variante von Radiosendern über die aktuellen Lieblingslieder bis hin zu spannenden Hörbüchern. Häufig empfindet man es in Zeiten der Einsamkeit außerdem als angenehmsten Klang, einfach die Fenster zu öffnen und den Geräuschen der Natur zu lauschen.
Gehe an die frische Luft
Das simpelste Mittel wenn dir zuhause die Decke auf den Kopf fällt ist altbewährt: gehe vor die Tür und lasse dir von der frischen Luft positive Gedanken zuwehen. So ist Bewegung an der frischen Luft ein absolutes Wundermittel gegen schlechte Laune, triste Stimmung und Antriebslosigkeit. Also motiviere dich regelmäßig zu einem gemütlichen Spaziergang oder gar einem kleinen Workout im Freien.
Ernähre dich gesund und ausgewogen
Eine abwechslungsreiche Ernährung wirkt sich nicht nur positiv auf unseren Körper sondern zudem auch unser allgemeines Wohlbefinden aus. So kann insbesondere der nahende Frühling dazu genutzt werden, auf ausgewogene und leichte Gerichte zu setzen und dadurch Energie und Motivation zu tanken. Des Weiteren wird vielen Lebensmitteln eine Steigerung der Laune zugesprochen. Diese sollten regelmäßig auf deinem Speiseplan stehen.
Verstecke deine Sorgen nicht
Menschen neigen häufig dazu, das Zugeben von Sorgen und Ängsten mit Schwäche zu verbinden. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. So tut es in der Regel wirklich gut, mit anderen offen über seine Emotionen positiver wie auch negativer Natur zu sprechen. Die Einsamkeit nimmt dich mit? Dann erzähle das ruhig auch wenn du mit jemandem sprichst. Und du wirst sehen – es wirkt befreiend, sich die Sorgen von der Seele zu reden und du bist mit dem Problem der Einsamkeit sicher nicht so alleine wie du denkst.
Lerne dich selbst kennen
Ob du es glaubst oder nicht: Die meisten Menschen haben eine kreative Ader. Egal ob Musizieren, Schreiben oder vielleicht auch Malen – jeder kann sich normalerweise an irgendetwas hiervon erfreuen. Also habe keine Scheu vor schlechten Ergebnissen und probiere es einfach aus.
Wenn du jedoch keine Lust dazu hast, dich kreativ auszuleben, nutze die Ruhe und das Alleinsein, um dich selbst etwas besser kennenzulernen. So hat man genug Dinge in seinem Leben, über die man aus Zeitmangel sonst häufig garnicht nachdenken kann – sei es das nächste schöne Reiseziel, eine berufliche Veränderung oder beispielsweise auch lang gehegte Wünsche und Pläne.
Schreibe deine Gefühle auf
Auch dieser Tipp knüpft an den vorherigen sowie das Thema Beziehungspflege zum eigenen Ich an. Reflektiere dich selbst und mache dir deinen eigenen Gedanken sichtbar. Dies gibt wertvolle Impulse und hilft außerdem, sich Ziele zu setzen. Tägliches Tagebuchschreiben ist hierfür eine tolle Möglichkeit. Probiere es aus und notiere dir beispielsweise jeden Abend, was deinen Tag bereichert oder auch negativ überschattet hat. Mache dir bewusst, wofür du dankbar bist und was du am nächsten Tag umsetzen und erreichen möchtest. Auf diese Art und Weise wirst du dich schnell befreiter fühlen und lernen, das Wesentliche in deinem Leben in den Fokus zu stellen.
Suche dir einen tierischen Gefährten
Haustiere sind eine große Hilfe gegen das Gefühl alleine auf der Welt zu sein. Solltest du also bereits länger mit dem Gedanken spielen, dir einen tierischen Mitbewohner zuzulegen, ist nun vielleicht der richtige Zeitpunkt gekommen. Aber Vorsicht: Egal ob Katze, Hund oder auch Hase – sei dir bitte stets darüber im Klaren, dass du eine langfristige Verantwortung für dieses Lebewesen einnimmst. Überlege dir den Schritt also gut und sei deinem Haustier auch nach Ende deiner einsamen Phase noch ein treuer Wegbegleiter!
Finde Entspannung
Meditation und Yoga sind ideale Möglichkeiten, um innere Ruhe zu finden. Wenn du hierin erst einmal etwas geübter bist, gelingt es dir immer besser, abzuschalten und etwas Abstand zum Alltag zu finden. Des Weiteren lehren einen die unterschiedlichsten Achtsamkeitsmethoden, die Fokussierung auf ein Objekt (z. B. die Atmung), was die Aufmerksamkeit von bestehenden negativen Gedanken weglenkt.
Schaffe dir Routine
Vielen Menschen fällt der Alltag und auch die Einsamkeit leichter, wenn sie sich Rituale schaffen. Ein strukturierter Tagesablauf gibt Halt und hält davon ab, in ein Motivationsloch zu fallen. Gewöhne dir also zum Beispiel feste Zeiten für das Aufstehen, deine Mahlzeiten, die Bewegung im Freien oder auch den Austausch mit anderen an.
Fazit – die Phase der Einsamkeit überbrücken
Zu guter Letzt sollte man außerdem nie die wichtigste Grundregel vergessen: Bleibe positiv – Einsamkeit ist in den meisten Fällen (insbesondere auch der aktuellen Lockdown-Zeit) ein temporärer Zustand, der vorübergehen wird. Und bis dahin gilt es, auszuprobieren, was einem gut tut und Stärke sowie positive Gedanken verleiht. Während dies für den einen ist, sich selbst besser kennenzulernen, gewinnen andere Energie aus Kunst, Sport oder auch der vermehrten (digitalen) Kontaktaufnahme zu anderen. Finde den optimalen Weg für dich selbst und sehe jeden Tag mit all seinen Möglichkeiten und Chancen als neues Geschenk.