Unsere fruchtbaren Böden werden weltweit immer stärker beansprucht und verschmutzt. Wenn wir auch für in Zukunft unsere Lebensmittel auf natürlichem Boden wachsen lassen möchten, dann sollten wir ein wenige besser darauf aufpassen. Damit wir die wichtigste Lebens- und Ernährungsgrundlage der Menschheit besser zu schätzen lernen, haben wir euch ein paar Fakten zum Boden zusammengetragen.
- Insgesamt bietet unser Boden die Hauptgrundlage für 90% aller Nahrungsmittel. Folglich haben wir ohne einen gesunden Boden auch keine gesunden Nahrungsmittel.
- Unter einem Quadratmeter gesunden Boden befinden sich etwa 15 Tonnen an Bodenlebewesen. Damit ist der Boden das am meisten bevölkerte „Gebiet“ der Erde.
- Um eine Schicht von 10 cm gesunden Boden zu erzeugen, braucht es etwa 2000 Jahre. Das entspricht etwa dem Zeitraum vom Ende des Römischen Reichs bis heute.
- Bereits heute sind 20-25% aller Böden aufgrund falscher oder zu intensiver Nutzung degradiert und haben folglich ihre Funktionsfähigkeit verloren. Derzeit verlieren wir jedes Jahr weitere 5-10 Millionen Hektar.
- Während in den vergangenen 50 Jahren die landwirtschaftliche Fläche um 12% vergrößert hat, hat sich die landwirtschaftlich Produktion verdreifacht. Damit einher geht auch eine deutlich stärkere Bodenbelastung.
- In Europa wird 60% des Getreides an Tiere verfüttert. Entsprechend bleiben von 100 pflanzlichen Kalorien noch 17-30 tierische Kalorien für die Versorgung der Bewohner übrig.
- Der Land-Fußabdruck Europas liegt bei 640 Millionen Hektar pro Jahr, also dem 1,5-fachen der eigenen Landfläche. Durch den Import von Lebensmitteln und Rohstoffen verbrauchen wir zusätzlich weiteren Boden vor allem in Entwicklungsländern.
- Würde jeder Mensch auf der Erde so viel Fleisch essen wie wir Europäer, so müssten insgesamt 80% der weltweiten Anbauflächen für die Fleischproduktion aufgewendet werden. Als Konsequenz könnten wir nicht alle überleben können.
- Mit Ökolandbau würden wir in Europa 92% der Erträge des konventionellen Landbaus erreichen können, dafür aber unsere Böden schützen. In den Tropen wäre der Ertrag von ökologischem Anbau sogar um über 70% höher, als der des konventionellen Anbaus.
- Allein in Deutschland werden heute noch TÄGLICH über 70 Hektar als neue Siedlungs- oder Verkehrsfläche ausgewiesen. Eine politisch gewünschte Reduzierung auf weniger als 30 Hektar bis zum Jahr 2020 ist eher unwahrscheinlich.
Wie ihr sehen könnt ist unser Boden nicht nur sehr wichtig für das weitere Überleben der Menschheit, sonder steht zudem auch großen Herausforderungen gegenüber. Jeder einzelne kann kostbaren Ackerboden schützen, indem er etwa weniger Fleisch ist, weniger Müll produziert, bereits im Haushalt auf ökologisch abbaubare Wasch- und Putzmittel zurückgreift oder auch beim Einkauf auf biologisch hergestellte Produkte achtet.
Wie bei vielem ist es auch beim Bodenschutz. Würde jeder Einzelne ein wenig besser darauf achten, so wäre bereits ein großer Schritt in die richtige Richtung getan!